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Asimov, Isaac

Best of Asimov

  • Autor:Asimov, Isaac
  • Titel: Best of Asimov
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Lübbe
  • Datum:00 -
  • Preis:15.00 DM

 
»Best of Asimov« von Asimov, Isaac


Besprochen von:
 
S.B. Tenz
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Das Buch beinhaltet, in chronologischer Reihenfolge, zwölf Kurzgeschichten
des Meisters. Den Anfang macht Assimov´s allererste Geschichte,
die 1939 zur Veröffentlichung kam. Isaac Assimov war damals gerade
einmal 18 Jahre alt.
Havarie vor Festa (Marooned of Vesta,1939)
Ein Raumschiff kollidiert mit einem Asteroiden. Dabei findet der größte
Teil der Besatzung den Tod. Nur drei Crewmitgliedern gelingt es, sich
in einen intakten Teil des Raumschiffes zu retten. Der Sauerstoff reicht
jedoch nur für drei Tage und das Schiff treibt manövrierunfähig
im All. Die Lage scheint völlig hoffnungslos.
Doch dann fast einer der Astronauten einen mutigen Plan.
Und Finsternis wird kommen (Nightfall, 1941)
So lautet der Titel der zweiten Geschichte, die 1941 veröffentlicht
wurde und auch heute noch zu den besten und erfolgreichsten SF-Kurzgeschichten
überhaupt zählt. Ein echter Klassiker.
In einem Observatorium warten Wissenschaftler, Astronomen, ein Journalist
und ein religiöser Fanatiker gemeinsam auf das Ende der Menschheit.
Vier Stunden noch bis die Sonne erlischt und der Planet in absoluter Finsternis
versinkt. Je näher die Stunde Null rückt, umso größer
werden die Spannungen unter den Anwesenden. Jeder von ihnen ist sich der
Tatsache bewußt, daß in wenigen Stunden das Sterben jeder
Zivilisation seinen Anfang nimmt.
Eine sehr düstere und beklemmende Story.
Nach einer Lücke von zehn Jahren folgt: Geschichte eines Helden
(C-Chote, 1951). Assimov selbst, bezeichnet die Story als Anfang seiner
"reifen Periode". Zu diesem Zeitpunkt, hatte er seine ersten
drei Bücher veröffentlicht.
Die Geschichte handelt von einem interstellarem Krieg zwischen den Menschen
und dem insektenähnlichen Volk, den "Kloro". Als die Kloro
ein Raumschiff der Menschen kapern und die Passagiere zu Kriegsgefangenen
erklären, wächst ein scheinbar völlig unbedeutender Mensch
über sich selbst hinaus, und wagt ein riskantes Manöver. Ein
eindrucksvolles Beispiel für den Überlebens- und Freiheitswillen
des Menschen.
Ein Jahr später erscheint eine etwas längere Story.
Die Verschwender vom Mars (The Martian Way, 1952)
Vor Generationen schon, wurde der Mars von den Menschen kolonisiert. Die
"Marsmenschen" lieben ihren roten Planeten und ihr Patriotismus
treibt sie unermüdlich an, den Mars von der Erde immer unabhängiger
zu machen. Dies gelingt ihnen auch recht gut, bis auf eine Ausnahme. Die
Wasserversorgung! Ohne die Wasserlieferungen von der Erde, können
die Marsbewohner nicht überleben. Eines Tages nun, beginnt ein Politiker
der Erde, Front gegen die Marsbewohner zu machen. Er bezeichnet sie als
Verschwender und schlägt mit seinen Hetzparolen eine tiefe Kluft
zwischen die beiden Welten. Die Marsmenschen sehen sich plötzlich
einem Ultimatum ausgesetzt. Entweder, sie erschließen sich irgendwo
im Raum alternative Wasserquellen, oder sie geben ihren Planeten, und
somit ihre Heimat, auf. Eine Gruppe junger, von Pioniergeist beseelter
Männer, macht sich auf in die unbekannten Weiten des Alls.
Spannend, intelligent und mahnend.
Die in der Tiefe (The Deep, 1952), handelt von intelligenten Lebewesen,
die tief unter der Erdoberfläche in Höhlensystemen leben. Eines
Tages beschließen sie, einen der ihren nach oben zu schicken, um
mit den Menschen einen ersten Kontakt aufzunehmen. Durch geistige Verschmelzung
sammelt der Höhlenbewohner erste Eindrücke von den Menschen.
Was er dabei allerdings erfährt, gefällt ihm ganz und gar nicht.
Die Story ist reichlich konfus und ohne wirkliche Tiefe.
Den Spass den sie hatten (The Fun they had, 1954), ist mit gerade
mal fünf Seiten, die kürzeste Geschichte der vorliegenden Auswahl.
Ursprünglich als SF-Story für Kinder und Jugendliche gedacht,
wurde sie ein so großer Erfolg, daß man sie über dreißig
Mal nachgedruckt hat. Die Kritiker überschlugen sich vor Lob. Assimov
selbst war dieser Erfolg allerdings ein Rätsel.
Wenn die Sterne verlöschen (The last Question, 1956)
Nach Assimovs eigener Aussage, seine ihm liebste Geschichte.
Der Menschheit ist es endlich gelungen, Sonnenenergie zu speichern, umzuwandeln
und dem ganzen Planeten zur Verfügung zu stellen. Die Erde "läuft"
nun, unabhängig von allen anderen Energiequellen, mit reiner Sonnenenergie.
Nun aber schüren neue Ängste die Menschheit. Wann wird die Sonne
erlöschen? Verzweifelt versuchen die Menschen, mit Hilfe einer Maschine,
auf diese Frage eine Antwort zu bekommen.
Das Chronoskop (The dead past, 1956) ist, die meiner Meinung nach,
beste und spannendste Geschichte, die das Buch enthält. Mit 76 Seiten
ist sie auch zugleich die längste. Seit vielen Jahren schon, hält
die Regierung eine revolutionäre Erfindung unter Verschluß.
Das Chronoskop! Eine Zeitmaschine, mit der man indirekte Zeitreisen unternehmen
kann. Das Chronoskop ermöglicht Rückblicke in die Vergangenheit,
läßt vergangene Geschichte in Bild und Ton vorbeiziehen. Der
Traum eines jeden Historikers scheint in Erfüllung zu gehen. Da die
Regierung dem Historiker Potterley jedoch den Zugang zum Chronoskop verweigert,
schließt dieser, mit einem jungen und neugierigen Wissenschaftler,
eine Allianz, um selbst ein Chronoskop zu entwickeln. Das hat fatale Folgen.
Die schwindende Nacht (The dying night, 1956), erscheint ebenfalls
1956. Nach zehn Jahren treffen sich vier ehemalige Kommilitonen auf der
Erde wieder. Für drei von ihnen hatte sich ein Traum erfüllt.
Sie waren zu Forschungszwecken auf dem Mond, dem Merkur und dem Planeten
Ceres. Dem vierten war dies nicht vergönnt. Er blieb, aufgrund einer
plötzlichen Krankheit, die ganzen Jahre über ein "Gefangener"
der Erde. Plötzlich wird er tot aufgefunden und seine Aufzeichnungen,
über ein geheimes Projekt, sind verschwunden. Nun beginnt die Suche
nach dem vermeintlichen Mörder.
Es war das erste Mal das sich Assimov an eine Kriminalgeschichte wagte.
Herausgekommen ist, ein spannender SF-Krimi.
1956 sorgt der Autor für eine Überraschung.
Jahresfeier (Anniversary, 1959), knüpft an seine erste Story
"Havarie vor Vesta" an.
Zwanzig Jahre nach dem tragischen Raumschiffunglück, treffen sich
die drei Überlebenden, um zum zwanzigsten Mal, ihre Jahresfeier zu
zellebrieren. Diesmal machen sie allerdings eine Entdeckung, die für
die Wissenschaft von ungeheurer Bedeutung ist. In der Geschichte, vor
zwanzig Jahren, war etwas an Bord ihres Raumschiffes gewesen, wonach eine
Versicherungsgesellschaft noch immer sucht.
Zwanzig Jahre lang, hat einer von ihnen, ohne es zu wissen, ein großes
Geheimnis gehütet.
Erst acht Jahre später erscheint: Das Nullfeld (The Billard Ball,
1967).
Ein Beispiel für Assimov´s "Spätstil". Ein Grund
für diese lange Pause in der SF, seitens Assimov, lag darin, daß
er 1958 sein akademisches Leben aufgab, um sich ganz dem Schreiben zu
widmen. Er schrieb alles mögliche. Rein wissenschaftliches, reine
Kriminalgeschichten, Kinderbücher und vieles mehr. Nur eben keine
SF.
Erst 1967 erscheint mit "Das Nullfeld", wieder eine seiner SF-Story´s.
Ein renommierter Wissenschaftler und ein Industrieller streiten sich
über die Theorie zur Aufhebung der Schwerkraft. Während der
Wissenschaftler berechtigte Zweifel anmeldet, ist der Industrielle fest
davon überzeugt, mit einem Experiment, seine Theorie zu untermauern.
Bei der Vorführung kommt es jedoch zu einem folgenschweren Unfall.
Nur ein Journalist ahnt, daß hinter dem angeblichen Unfall, in Wahrheit
ein raffiniertes Verbrechen steckt. Der perfekte Mord.
Trotz teils schwer verständlichem, wissenschaftlichem Kauderwelsch,
eine tolle Story mit einem verblüffenden Ende.
Den Abschluß der Auswahl bildet schließlich eine Geschichte,
die Assimov 1972 für verschiedene Zeitschriften geschrieben hat.
Spiegelbild (Mirror-Image, 1972), ist praktisch eine Fortsetzung
der beiden Romane, "The caves of steel" und "The naked
sun", in der die Figuren des Detektiv´s Elijah Baley und seinem
Roboter-Assistenten, die Hauptrolle spielen.
Die Fangemeinde war nicht besonders erfreut über diese Kurzgeschichte,
da die Leser einen weiteren Roman erwartet hatten. Assimov fehlte angeblich
die Zeit und somit war die Enttäuschung, auf Seiten der Fans, enorm
groß.
Es ist eine verzwickte Geschichte um Lüge und Wahrheit, die der Detektiv,
mit beeindruckender Logik zu lösen weiß.
Fazit: Eine gelungene Sammlung wirklich guter Shortstory´s
des Meisters. Wer Kurzgeschichten mag, vor allen Dingen solche mit einem
gewissen Anspruch, und darüber hinaus einen Einblick in das Schaffen
eines Isaac Assimov´s bekommen will, der kommt mit diesem Taschenbuch
voll auf seine Kosten. Auf über 500 Seiten erlebt der Leser eindrucksvoll,
den "Reifeprozess eines großartigen Schriftstellers. Aus den,
anfänglich noch leicht naiven, Storys, entwickeln sich die Geschichten
des Autors immer mehr zu fesselnden, spannenden Abenteuern, die im Laufe
seiner schriftstellerischen Entwicklung, immer mehr an Tiefe gewinnen.
Das Assimov seiner Zeit um einiges voraus gewesen zu sein scheint, kann
wohl niemand bestreiten!?
Ob es sich bei vorliegender Auswahl tatsächlich um die besten Geschichten
Isaac Assimov´s handelt, muß wohl jeder Leser für sich
selbst entscheiden und bleibt letztendlich, wie so oft, reine Geschmackssache.
Fest steht, daß dieses Buch in keiner guten SF-Sammlung fehlen
sollte.
Ich denke, daß eine Bewertung von 8, diesem "Best of",
durchaus gerecht wird.
 


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