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Natasha Pulley

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


 
»Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit« von Natasha Pulley


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(2)

 
 
Joe Tournier steht auf einem Bahnhof in London. Er weiß nicht, wer er ist. Er weiß nicht, woher er kommt, oder wohin er möchte. Joe hat sein Gedächtnis verloren. Zum Glück werden seine Besitzer schnell gefunden und die Suche nach dem Ich nimmt ihren Weg. Denn alles erscheint Joe falsch, verworren und irgendwie nicht greifbar. Er weiß nur eins: Er muss M finden! Seine Reise bringt ihn schließlich zu einem geheimnisvollen Leuchtturm und dort erkennt Joe, dass alles anders ist, als er es sich jemals vorgestellt hätte.

Das Cover zeigt den Leuchtturm von Eilean Mór als eine Art abgestempelte Briefmarke. Er thront auf den Klippen einer Insel auf den Äußeren Hebriden wie aus der Zeit gefallen; umkränzt von einem Ziffernblatt. Ich finde es sehr schön und es berührte mich sofort. Zusammen mit dem Klapptext machte es mich sehr neugierig auf das Buch.

Natasha Pulley hat eine schöne, bewegende und interessante Zeitreisegeschichte kreiert, mit deren Irrungen, Wirrungen und unvorhergesehenen Wendungen ich nie gerechnet hätte. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht Joe Tournier, der mitten auf einem Bahnhof ohne jegliche Erinnerungen zu sich kommt. Joe spührt, ahnt und merkt, dass da noch mehr sein muss, kann das Vergessene allerdings nie wirklich greifen. Selbst als er sich endlich am Ziel wähnt, am Leuchtturm Eilean Mór, spitzt sich die Situation immer weiter zu.
Natasha Pulley nimmt nicht nur Joe, sondern auch mich, mit auf eine Zeitreise. Allerdings nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch Joes Leben und die Geschichte Englands und wie sie sein könnte, hätte sein können, ist, wäre und in Zukunft sein wird. Mir persönlich waren das zu viele Wendepunkte und schnell verlor ich den roten Faden in der Geschichte. Und auch die Lust am Lesen, da ich nie wusste, wann ich bin und mit wem ich gerade unterwegs bin. Das legte sich erst, als ich Personen und Zeiten auf einem Zettel notierte und diesen griffbereit neben mir hatte. Die Zeitsprünge und vor allem die Rückblicke innerhalb der Zeiten waren mir zu viel des Guten. Außerdem fieberte ich die ganze Zeit nach des Rätselslösung und hatte immer das Gefühl, dass wenn ich endlich Klarheit erlangt habe, mir das Deutliche zwischen den Fingern zerrinnt.
Auch fand ich es nicht schön, die ganze Zeit Menschen leiden zu sehen, ob ihrer inneren Gefühle. Eine raue Zeit, eine faszinierende Zeit und bestimmt auch eine sehr geschichtsträchtige. Mir war es jedoch zu viel durcheinander, als dass ich mich in dem Buch hätte wohlfühlen können.

Mein Fazit

Ein grandioses Thema individuell umgesetzt. Meinen Geschmack hat das Buch leider nicht getroffen, aber es hat seine Stärken.
 


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