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Nils Nöske

Choices 2
Die Mächtigen

  • Autor:Nils Nöske
  • Titel: Die Mächtigen
  • Serie:Choices 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Paperback
  • Verlag:Latos Verlag
  • Datum:18 Dezember 2014
  • Preis:10,99 EUR

 
»Die Mächtigen« (Choices 2) von Nils Nöske


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(4)

 
 
Log entstammt einem kleinen Dorf, abseits gelegen und von den technischen Errungenschaften der Städte noch unberührt. Erst als seine Schwester an einer Krankheit stirbt, die nicht tödlich hätte verlaufen müssen, erfährt der junge Mann, dass es für Dörfer wie das seine medizinische Hilfe und Gelder aus der Stadt gibt. So macht sich Log auf und begibt sich in die Stadt Zorin, um für sein Dorf Hilfe und Unterstützung zu beantragen. Doch die Mühlen der Demokratie mahlen langsam und so vergehen Monate, ohne das Log etwas erreicht. Sein Zorn auf die Mächtigen und Reichen, der bisher nur schwelte, wächst zu einer unbändigen Wut an. Als er in dem kleinen Antiquitätenladen seines einzigen Freundes Uffrin ein Zauberbuch findet hat der junge Mann endlich ein Mittel in der Hand, um gegen die Ungerechtigkeit in Zorin vorzugehen. Magie ist aus der Welt schon lange verschwunden und vergessen, niemand glaubt an die Existenz dieser alten Macht. Als der wohlhabenden Reporter Parett die seltsamen Vorkommnisse in Zorin zu untersuchen beginnt, kreuzen sich die Wege der beiden Männer, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Kommentar:
Choices, die Mächtigen ist das zweite Buch des jungen Autors Nils Nöske. Obwohl mir die Besessenen ebenfalls sehr gut gefallen hat, wirkt dieses Buch auf mich reifer, durchdachter und erwachsener. Während Gillard und seine Freunde sehr naiv und optimistisch waren und noch kindliche Wesenszüge aufwiesen, ist Log durch den Verlust seiner Schwester und der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen in Zorin schon geprägt. In der Stadt herrschen Armut, Korruption, Gier und Skrupellosigkeit. Die Armen werden immer weiter ausgebeutet und leben im Elend und Chaos, die Reichen werden immer mächtiger und gieriger. Während Log aus ärmlichen Verhältnissen stammt, verkörpert Parett alles, was Log verabscheut. Er ist reich, erfolgreich in seinem Beruf, lebt in einem der höchsten Türme der Stadt und wohnt mit der Liebe seines Lebens zusammen.
Die Stadt besteht aus drei Ebenen. Der Kanalisation, in der Log arbeitet und auf die Elementarii trifft. Die Straßen und Häuserschluchten, in denen die Armen und Vergessenen zu Hause sind. Und die Ebene der Luft mit ihren hoch aufragenden Türmen der Reichen, die mit ihren Flyern durch die Gegend fliegen, ohne dem Bodensatz jemals nahe zu kommen.
Der Autor schafft es sehr einprägsam, dem Leser die Einsamkeit, Wut und Enttäuschung Logs zu vermitteln. In seinem Dorf hilft jeder jedem. Niemand musste verhungern, wer weniger hat, dem wird etwas abgegeben. Die Menschen achten dort aufeinander. Zorin wirkt auf Log wie ein Moloch, etwas, dass Verheißung verspricht, jedoch eine wahre Hölle ist. Um in der Stadt nicht zu verhungern, nimmt er eine Arbeit als Kanalisationarbeiter an und begibt sich in den Schlund der Stadt. Er erkennt schnell die Ungerechtigkeit, die in Zorin herrscht. Und anders als Gillard und seine Freunde, ist der junge Mann alleine in der Stadt und der unfassbaren, unüberschaubaren und gnadenlosen Größe dieses Molochs ausgesetzt. Erst als er Uffrin und dessen Enkelin Elreen trifft, gibt es so etwas wie einen Hoffnungsstrahl.
Neben Parett, seiner Verlobten Laia, Log und Elreen spielt noch eine Person eine wichtige Rolle in den Geschehnissen: Kommissar Keldo, ein Beamter der Städtesicherheit, der einigen Humor in die etwas düstere Geschichte bringt und Parett oftmals zur Weißglut treibt.
Ich reihe diesen Band unter urban fantasy ein, obwohl es durchaus auch als Crossover zu SF angesehen werden könnte. Das Szenario in Zorin erinnert sehr an die futuristischen Bilder in Filmen wie Elysium.
Das Cover wirkt einprägsam, vermittelt einen guten Eindruck und passt zu der Geschichte, während bei Band eins das Cover eher irritierend wirkte. Man hat als Leser das Gefühl, dass man sich hier diesmal mehr Gedanken gemacht hat, wie Inhalt und Cover zusammen passen. Das Buch ist mit 376 Seiten nicht zu dick, auf keiner Seite langweilig und durchweg spannend. Der Autor wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf und schreibt flüssig und elegant.
Fazit:
Man kann hier nicht von besser oder schlechter reden. Choices, die Besessenen, war ein Erstlingswerk und wie seine Protagonisten, noch etwas unreif und naiv. Der Autor ist an den Anforderungen gewachsen und legt mit diesem zweiten Buch eine eindeutig komplexere Geschichte vor, die dem Leser mehr abverlangt und niemals langweilt.
 


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