Hexodus hat geschrieben:Minkey, wie Du schon auf Goodreads gesehen hast, habe ich für Band1 vier von fünf Punkten gegeben. Das ist entgegen Deinem Glauben eine sehr gute Wertung plus etwas Luft, die ich nach oben gelassen habe.
Da hast Du mich falsch verstanden: Mir ist schon klar, dass 4 Sterne eine gute Wertung ist, ich hatte nur den Unterschied zu Ninragon gesehen, für das Du 5 Sterne gegeben hast. Also eben noch Luft nach oben, genau wie Du es hier auch schreibst.
Hexodus hat geschrieben:In Hyperdrive einzusteigen fiel mir leicht. Horus hat einen angenehmen Duktus angewandt, der sich flutschig liest und nur hier und da geht ein sprachlicher Knallfrosch hoch, der einem klar macht "oha, der Mann hat noch viel mehr drauf, wenn er nur will".
Geht mir exakt genauso: Es liest sich sehr angenehm weg und ist trotzdem intelligent geschrieben. Macht einfach Spass und ist einerseits von der Schreibe her ganz anders als Ninragon, andererseits merkt man immer mal wieder, das es eben doch der gleiche Autor ist.
Hexodus hat geschrieben:Und ja, nach Ninragon wissen wir auch, welche Grourmet-Lesefeste Horus veranstalten kann. Dass das nicht jedem bekommt und so mancher sich überfordert fühlte, steht auf einem anderen Blatt. Horus hat jedenfalls daraus gelernt und sogleich in Hyperdrive angewendet.
Als fleissiger Leser von Horus Blog weiß ich, dass Hyperdrive das ältere Werk ist. Hyperdrive ist wohl tatsächlich das erste, was Horus nach den Comics geschrieben hat. Sein Agent oder die Verlage, keine Ahnung, gaben wohl dann die Rückmeldung, dass SciFi sowieso unverkäuflich ist und daraufhin ist wohl Ninragon entstanden. Hyperdrive hat er aber zur jetzigen Veröffentlichung noch mal umgearbeitet. In diesem Sinne ist es also sowohl vor als auch nach Ninragon entstanden. Ich vermute, dass die andere Schreibe zum einen daran liegt, dass es das ältere Werk ist und zum anderen daran, dass Ninragon literarisch viel ambitionierter ist. Für Hyperdrive ist es auch gut, dass es sprachlich anspruchsloser ist als Ninragon finde ich, da ja die Welten in Hyperdrive sehr viel komplexer sind, als in Ninragon. Wenn das gleichzeitig auch noch sprachlich fordernd wäre, würde man wahrscheinlich die Leser abhängen. So wie es jetzt ist, habe ich selbst mit den komplexen politischen, sozialen und technischen Gegebenheiten eigentlich keine Einstiegsprobleme gehabt. Ok, am Anfang ein paar viele neue Begriffe, aber einfach drüber weggelesen. Aber dennoch: der eigentliche 'Star' von Hyperdrive ist für mich dieses komplexe Weltgefüge.
Na, dann will ich jetzt auch nicht zu viel vorweggreifen. Nur so viel, da Du gerade im zweiten Band dran bist: Das war für mich bisher der schwächste Band, einfach weil er mir zu weit von der Hauptgeschichte weg war. Wobei schwach das falsche Wort ist und es auch dort viele Sachen gab, die mir gefallen haben. Wie geht Dir das?
Aber: Hyperdrive und Ninragon sind trotz des gleichen Autors für mich sehr unterschiedlich:
Hyperdrive ist für mich hervorragende Unterhaltung: eine fesselnde Geschichte mit komplexem Hintergrund, interessanten Charakteren (Walser und Giebra sind meine Favoriten), die einfach Spass macht beim Lesen.
Ninragon hingegen ist so heftig, gerade in den Schlachten, dass es zum Teil wirklich zermürbend ist. Es ist, als hätte man selbst gekämpft. (Ok, so weit hast Du Ninragon noch nicht gelesen, glaube ich). Eine heftige Leseerfahrung, gerade das Ende des 2.Bandes und der gesamte dritte Band. Und Ninragon hat tatsächlich sprachlich derart gelungene Stellen, dass ich gerne Schlüsselszenen erneut lese und sie beim mehrfachen Lesen sogar immer besser finde. Diese Qualität finde ich nur selten bei Büchern. Hyperdrive funktioniert da anders, die Dialoge sind zum Teil sehr gelungen, sehr plastisch, gerade die Dialoge mit Beteiligung von Walser, die einfachere Sprache führt da zu sehr klaren Bildern, finde ich. Wobei die Dialoge zum Teil so hintersinnig sind, dass man da schon wieder genug mit zu tun hat. Aber das kann man andererseits leichter 'überlesen', als eine anspruchsvolle Sprache.