Ich finde, bisher habe ich viel zu wenig über David Weber geschimpft, dabei verdient der Mann eine riesengroße Portion davon. Überall groß als Meister des Military-SF angekündigt, Millionenseller, Bestsellerautor etc. pp. Dabei hat er als Autor unglaubliche Defizite. Das erste Band einer neuen Serie von ihm liest sich immer gut und mit diesen Vorschusslorbeeren kauft man sich dann das schwächere zweite Band, gefolgt von einem echt schlechten dritten Band und irgendwann bei Band 4-5 fragt man sich unweigerlich, warum man diesen Scheiß denn überhaupt weiter liest. Das ist mitunter der Grund, warum ich Webers Erstbände rezensiert habe und danach nicht mehr. Ich hätte nicht viel Gutes darüber zu sagen gehabt.
"Honor Harrington" - sicher das Flagschiff in seinem Portfolio und zu recht die bekannteste seiner Serien. Weniger gravierende Schwächen, dafür immer wieder Passagen die aus der Sicht der Feinde den Leser mit Überlangen Bla-Bla-Einlagen bis aufs Blut reizen, bei denen das Hirn längst abgeschaltet hat, bis sie zu Ende gegangen sind. Ansonsten sehr durchgewachsene Qualität mit extrem guten Bändern wie hier von mir hochgelobt:
http://www.fantasybuch.de/rezension/web ... tml?ID=443
Und dann wieder sowas zurecht von mir verrissen:
http://www.fantasybuch.de/rezension/dav ... tml?ID=444
Beim Letzteren habe ich einen Hinweis auf einen Ghostwriter gefunden, der dann von den Verlagen in den kommenden Ausgaben vertuscht wurde. Das wundert mich gar nicht, würde jedoch viel Erklären. Herr Weber bekommt sein Süppchen jedoch sicher auch alleine Versalzen.
"Schwerter des Zorns" (ist eher Military-Fantasy)
http://www.fantasybuch.de/rezension/dav ... tml?ID=445
- wie man meiner Rezension entnehmen kann, ist Band 1 ein Prachtstück und wirklich gut. Band zwei ist auch nicht schlecht, doch spätestens ab Band 2 bröckeln die Hauptstützen komplett weg. Die Story wird immer doofer und die genial brutal-kompromisslosen Hradani werden zu echten Warmduschern, die bei jeder Entscheidung in seelische Probleme bekommen. Band 4 ist so schlecht, dass ich das tief in meinem Hinterkopf weggeschlossen habe und hoffe es komplett zu verdrängen.
"Nimue Alban" Von mir als ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie angepriesen:
http://www.fantasybuch.de/rezension/dav ... tml?ID=624
Hat Weber diesen Vorschuss wieder schnell verspielt. Eigentlich geht es um darum eine zurückgefallen Zivilisation wieder aufzubauen, so dass der Feind der Menschheit (eine Raumfahrrende Rasse, die die Menschen fast ausgerottet haben) zurückgeschlagen werden kann. Dabei befindet sich die Zivilisation in etwa mittelalterlichen Verhältnissen. Klingt interessant oder? Ja, nur Weber wählt einen zeitlichen Rhytmus, der pro Kapitel etwa einen Monat vergehen lässt und pro Buch ein Jahr. In diesem Tempo würde der Leser dann bei Band 500 diese glorreiche Schlacht mit den Ausserirdischen erleben. Weber, Du bist der letzte Depp, sage ich da nur!
Erzähltechnisch ist ebenso viel zu bemängeln. Merlin ist der typische Supermann/Frau, dem alles gelingt und nie in ernste Bedrängnis gerät. Anfangs sehr cool, wirkt das schnell langweilig. Wie soll da ja auch Spannung aufkommen? Ein Lex Luther mit Kryptonit ist nicht in Sicht. Doch das könnte man noch verschmerzen, hätte sich Weber nicht vorgenommen die Aus-Der-Sicht-Der-Feinde-Passagen, die ich schon aus Honor Harrington kannte, auf die Spitze zu treiben.
Was passiert, wenn die religiösen Oberhäupter beschließen einen abtrünnigen König zu exkommunizieren? Sie schicken an die wichtigsten Königshöfe einen Boten, der diese Botschaft verkündet. Das beschreibt Weber gleich sieben Mal hintereinander in voller Länge! DAS ist eine Zumutung und der Grund für meinen Schwur, nie wieder ein Buch von Weber zu lesen. Hoffentlich halte ich das auch durch
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