Bryan Smith
Die Finsteren
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»Die Finsteren« von Bryan Smith
Das Böse erwacht
Jahrelang ist Teufel Andras in einem alten Haus eingesperrt und durch Zauber gebannt . Bis eine Gruppe Jugendlicher das Haus betritt und ihn unwissentlich befreit. Fortan geht eine Welle der Gewalt durch das kleine Dorf Ransom, denn Andras ist nur auf Tod und Gewalt aus. Durch ein Schneeballsystem rekrutiert er die Menschen, jeder wird zum Mörder und einer handelt grausamer als der andere. Lediglich ein kleiner Teil der Jugendlichen setzt sich erfolgreich zur Wehr und bekommt unerwartete Hilfe. Vor allem Mark ist erstaunlich resistent gegen das Böse und setzt zum Gegenschlag an. Dieser ist am Ende allerdings eine sehr große Herausforderung für ihn…
Allerdings merkt man ihm das im Buch leider nicht sehr an . Relativ abgebrüht erschießt er einen von ihm geliebten Menschen, hier wären ein paar Worte mehr durchaus angebracht gewesen. Auch die Bannung von Andras gelingt schnell und gleich, das war nach dem ausführlichen Anfang etwas überraschend, aber nicht verkehrt. Manch anderer Autor hätte hier vielleicht noch einmal 200 Seiten daraus gemacht, aber ich fand das Ende gut und ausreichend.
Die Gewaltszenen im Buch waren stellenweise durchaus grenzwertig. Gegrillte Penisse und Brüste – naja, brauche ich nicht, aber es ist durchaus einmal ein netter Einfall um Abwechslung von spritzendem Blut zu bieten. Das hier auch in Strömen fließt, schwachen Mägen ist also vom Genuss dieses Buches wieder einmal abzuraten. Bryan Smith kann sich durchaus mit anderen Horrorautoren messen. Sein Schreibstil ist sehr flüssig und anschaulich. Manchmal wünscht man es sich ein bisschen weniger anschaulich, vor allem bei den häufigen Sexszenen. Die gehören für mich nach wie vor nicht zwingend zu einem Horrorroman, was aber viele Horrorautoren scheinbar zu denken scheinen.
Die Protagonisten sind in der Hauptsache junge Leute, was vor allem den Anfang des Buches sehr schön zu lesen macht. Pubertierende, die gegen ihre Eltern rebellieren und sich nachts treffen um Party zu machen. Doch dann eskaliert die Handlung und die Teenager sind stellenweise hilflos und suchen Rat und Hilfe bei Erwachsenen, die nur leider selbst außer Rand und Band sind und eher kontraproduktiv.
Fazit: Splatter, Sex und Besessenheit - von Bryan Smith zu einem Horrorroman verwoben, der durch flüssige Sprache und eine gut gewählte Handlung besticht.