Catherine Fisher
Sapphique: Fliehen heißt leben
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»Sapphique: Fliehen heißt leben« von Catherine Fisher
Incarceron, das Gefängnis, das lebt ist zurück.
Und mit ihm all die armen Bewohner, die täglich von A nach B nach C reisen, weil sie denken, dort sei alles besser. Aber Incarceron entkommt man nicht. Nur Finn, der es durch eine List geschafft hat zu fliehen lebt nun in „AUSSERHALB“. Aber glücklich ist er deswegen noch lange nicht. Seine Freunde sind noch in Haft und auch die Welt draußen ist nicht so, wie er sie sich vorgestellt hat. Er sinnt darauf, die Freunde zu befreien. Gleichzeitig steckt er noch in einer Intrige fest: er soll der rechtmäßige Prinz sein, doch seinen Thron macht ihm ein Doppelgänger streitig. Ein Kampf um Leben und Sterben beginnt, um drinnen und draußen und um eine schier unmögliche Welt: ein Gefängnis, das so riesig ist und doch in einen Zuckerwürfel passt…
Der zweite Teil von Incarceron hat eine unglaubliche Sogwirkung . Man mag das Buch fast nicht weglegen, fast so, als wäre man selbst von dem Gefängnis gefangen. Das Buch lebt von kraftvoller Sprache „die Welt ist alt geworden“ oder „wann hätte es schon einmal jemand geschafft, sich selbst zu entkommen?“ So, dass es fast etwas poetisch anmutet. Allerdings ist die Handlung alles andere als poetisch.
Die Insassen von Incarceron, der riesigen, düsteren Welt, sind allesamt in Elend gefangen. Nun will sogar Incarceron selbst fliehen und benötigt dafür jede Menge Energie, die er dem Gefängnis, also sich selbst entzieht. Er erschafft sich einen Körper, und meint, so sich selbst entkommen zu können. Allerdings hat er nicht mit Attia, Keiro und dem Magier Rix gerechnet. Denn die wissen: ohne den Handschuh von Sapphique ist kein Entkommen möglich. Und den verteidigen die drei mit ihrem Leben und viel Raffinesse.
Gleichzeitig versucht Finn von außen, das geheime Portal zu Incarceron zu öffnen . Hilfe hat er von Jasper und Claudia. Jasper war jahrelang der Gehilfe des Hüters von Incarceron und er hofft, das Portal, das bei Finns Flucht zerstört wurde, wieder errichten zu können. So arbeiten also viele gemeinsam daran, das Gefängnis von „INNERHALB“ und „AUßERHALB“ zu besiegen. Teilweise haben die Freunde auch Kontakt über verschlungene Wege, doch immer nur so viel, um den Leser noch neugieriger zu machen und ihn noch schneller durch die Seiten hetzen zu lassen.
Natürlich gibt es auch Verrat und Täuschung. Stellenweise fragt sich der Leser wer hier nun was im Schilde führt und zu wessen Wohl. Doch gerade diese Stellen haben mir sehr gut gefallen. Außerdem wird die Handlung in den verschiedenen Kapiteln abwechselnd von Drinnen und Draußen erzählt, was für so manchen Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgt.
Der zweite Band der Incarceron-Reihe ist in sich abgeschlossen, dennoch ist es für eine abgerundete Handlung notwendig, den ersten Band gelesen zu haben. Insgesamt hat mir Teil 2 besser gefallen als Band 1 obwohl dort die Idee mit dem lebenden Gefängnis noch neu war. Aber die Charaktere haben in Band 2 eindeutig an Leben gewonnen und auch die Spannung ist viel höher als im ersten Band.
Fazit: Der Abschluss der Incarceron-Dilogie ist ein rasanter, spannender Dystopie-Thriller mit überzeugenden Charakteren und einer Handlung, die überrascht und fesselt.