Chris Beckett
Messias-Maschine
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»Messias-Maschine« von Chris Beckett
Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft. Die Stadt Illyria – in der Nähe von Griechenland – scheint eine „freie“ Stadt zu sein. Doch nur auf den ersten Blick. George lebt in dieser Stadt zusammen mit Ruth, seiner Mutter. Die Wissenschaftler haben Roboter erschaffen, die den Menschen dienen. Unter anderem auch solche, die wie echte Menschen aussehen, überzogen mit im Labor gezüchteter Haut. In eine eben jene verliebt sich George, eine Prostituierte, die nach und nach selbst zu denken beginnt und sich selbst als Maschine wahrnimmt. Als alle Roboter neu programmiert werden sollen flieht George aus Panik mit seiner Lucy. Doch auch außerhalb der Stadt, in Griechenland, Montenegro, Dalmatien und allen anderen umliegenden Ländern werden sie verfolgt und gejagt.
Ein Roman zum Nachdenken, wenn man nicht nur drüber hinwegliest, was der Autor uns unterschwellig näher bringt. Das Bewusstsein – wann ist man ein Mensch, Kirchen, Fanatismus und mehr. Die Mutter, die sich freut als ihr alle Gliedmaßen amputiert werden müssen. Denn jetzt kann sie in ihrer virtuellen Welt leben, Maschinen steuern fortan ihre Lebensfunktionen. Eine erschreckende Vorstellung!
Alles in allem eine etwas schwer zu verstehende Handlung, vor allem im ersten Teil, der uns die Illyrier vorstellt und ihre Vorstellung der Welt . Stellenweise ist es wirklich schwierig, der Geschichte zu folgen, weil die Wörter etwas schwierig sind. Auch zu verstehen warum manche Leute als Ketzer gelten und was es mit der Kirche momentan auf sich hat ist anfangs etwas verwirrend. Erst mit der Liebe zu Lucy und der gemeinsamen Flucht kommt wirklich Spannung auf und der Leser kann der Erzählung flüssig folgen. Gegen Ende wartet das Buch noch mit einer Überraschung auf, die man so wirklich nicht erwartet hätte.
George kommt etwas farblos rüber, er kümmert sich einesteils liebevoll um seine Mutter, kann aber mit normal sterblichen Mädchen nichts anfangen . Vor allem nach der Episode mit Lucy. Dabei sehnt er sich insgeheim sehr nach der Liebe. Hat ihn doch seine Mutter nie in den Arm genommen. Sehr rührend die Szene, als Lucy George das erste Mal küsst – er wurde noch nie geküsst. Wie lieblos kann eine Mutter nur sein? Wiederum eine sehr erschreckende Vorstellung. Geht die Liebe in der Zukunft zu Gunsten von PC-Spielen und virtuellen Welten verloren?
Fazit: etwas schwer zu lesender Dystopie-Thriller, der erst nach ungefähr der Hälfte an Fahrt gewinnt.