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Dane Rahlmeyer

Die Kenlyn-Chroniken 1
Drachenschiffe über Kenlyn

  • Autor:Dane Rahlmeyer
  • Titel: Drachenschiffe über Kenlyn
  • Serie:Die Kenlyn-Chroniken 1
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:CreateSpace Independent Publishing Platform
  • Datum:30 Januar 2017
  • Preis:14,98 EUR

 
»Drachenschiffe über Kenlyn« (Die Kenlyn-Chroniken 1) von Dane Rahlmeyer


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(5)

 
 
Endriel verfügt über einen rebellischen Geist. Manche würden sie auch aufsässig oder stur nennen. Sie überwirft sich mit ihrem Vater und verlässt ihr Elternhaus ohne Abschiedsgruß , um fortan durch die Welt Kenlyn zu streifen und Abenteuer zu erleben. Sie trifft auf Nelen, einer kleinen Yadi und fortan sind die Beiden unzertrennlich. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, verdingen sich die Freundinnen als Diebinnen. Dabei spezialisieren sie sich auf Sha Yang Artefakte, die sehr selten und kostbar und somit begehrt sind.

Das abenteuerliche Leben der Freundinnen hat ein Ende, als Endriel und Nelen von einem Kunden verraten werden. Auf ihrer Suche nach diesem Verräter begegnen sie einem Jungen, der von einen Draxyll angegriffen wird. Endriel kann den Anblick des wehrlosen und unbewaffneten Jungen nicht ertragen und mischt sich in den Kampf ein. Zu ihrem Nachteil, denn während der Junge unbemerkt verschwindet, werden sie wegen Aufruhr und Krawall verhaftet. Ein Skria namens Keru taucht auf, zahlt die Kaution für die beiden Mädchen und übergibt Endriel einen Brief ihres Vaters. Dieser Brief und das Zusammentreffen mit dem Jungen Namens Kai Nevos verändert das Leben der Abenteuerinnen von Grund auf.

Mit dieser Kurzfassung streife ich nicht einmal annähernd den Kern der eigentlichen Handlung, die ab dem Zusammentreffen der Protagonisten rasant an Fahrt aufnimmt.

Der Ideenreichtum der deutschen Fantasyautoren scheint unerschöpflich. Immer mehr absonderliche, seltsame und skurrile Figuren bereichern die ausgefallensten Welten. Elfen, Zwerge, Feen, Gnome oder Orcs bekommen starke Konkurrenz und müssen um ihren Platz in der Gunst des Lesers kämpfen.

Kenlyn wird von vier hohen Völkern bewohnt, die alle die gleichen Rechte und Pflichten haben. Sicherlich nennt ein Skria einen Menschen Affengesicht aber aus seiner Warte wirkt das nun einmal so. Neben Menschen und Skria mischen sich noch Draxyll und Yadi unter das Volk. Draxyll sind Echsenwesen und die Yadi sind kleine, geflügelte Wesen, die den Menschen sehr ähnlich sehen, jedoch über spitze Ohren und scharfe Hörner verfügen.

Das Buch ordne ich für mich unter Ficionfantasy ein, Fantasy mit einer Prise Science Fiction. (oder umgekehrt) Die Welt besitzt Nexus Portale, durch die man von einem Moment zum anderen eine tausend Kilometer entfernte Stadt betreten kann. Kenlyn verfügt über eine hochentwickelte Technologie, doch mit dem Aussterben der Sha Yang ging das Wissen um die Technologie verloren. Sie kann noch genutzt aber nicht mehr weiter entwickelt werden. Die schwebende Stadt Teriam und die Nexus Portale sind ein Beweis für die hohe Kultur der Sha Yang, die in einem Krieg von den Schatten eliminiert wurden.

Die Protagonisten erobern das Herz des Lesers im Sturm. Auch wenn Nelen einen Hauch mehr Verstand zeigt, als ihre Freundin Endriel, folgt sie ihrer etwas kopflosen Freundin in jedes Abenteuer . Die Dialoge der beiden sorgen für viele Lacher, ihre Treue zueinander ist beeindruckend. Ihre Spontanität und Ihre Abenteuerlust reiben die Handlung voran. Dagegen steht Xeah, eine alte Draxyll, ein in sich ruhende und gläubige Person. Sie ist Heilerin und damit ein sehr wertvolles Mitglied der Truppe, die immer wieder in Kämpfe verwickelt wird. Keru ist der introvertierte Kämpfer, ein eigenbrötlerischer Kerl, der keine Gefühle zeigen kann, das Herz jedoch auf dem rechten Fleck hat. Zu diesen Vieren gesellen sich Kai Novus und Miko Gorlin, beide auf ihre Weise auf der Flucht.

Zuerst wollte ich schreiben, dass wieder ein Neuling eine wunderbar spannende und abwechslungsreiche Geschichte veröffentlich hat. Aber zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass Dane Rahlmeyer keineswegs ein Neuling ist, sondern schon einige Bücher veröffentlich hat, die mir zu meiner Schande entgangen sind und die ein breites Spektrum der Fantasy und Science Fiction bedienen. Dieses war mein erstes Buch des Autors aber sicher nicht mein letztes.
Dane Rahlmeyer beherrscht die deutsche Sprache (auch den Genitiv) schon fast meisterlich und gibt jedem Protagonisten die zu ihm passende Nuancierung.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die kleinen Einstimmungen zu jedem Kapitel. Kurze, knappe aber inhaltsvolle Weisheiten, die auch im Hier und Jetzt zutreffen könnten.
Das Cover vermittelt einen ersten Eindruck, was den Leser erwartet und zeigt die vier hohen Völker auf einen Blick.

Unterhaltsam, amüsant, spannend und gut zu lesen.
 


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