Felix Hänisch Das Biest in Dir 3
Der Wahnsinn kehrt zurück
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»Der Wahnsinn kehrt zurück« (Das Biest in Dir 3) von Felix Hänisch
Wieder beginnt Felix Hänisch mit einem Prolog . Er lässt Skal zu Wort kommen. Reflexionen seines Lebens zeigen dem Leser, wie der einstmals loyale Krieger zu einem Verräter werden konnte. Er wirbt um Verständnis für seinen Verrat, doch seine Argumente finden kein Gehör. Doch zumindest weiß der Leser nun, was Skal zu seinen Handlungen bewogen hat. Während er mit Loes den Ort der blutigen Schlacht verlässt, schmoren die beiden jungen Schüler im Kerker vor sich hin. So sind sie der Rache Saparins und Nemestas hilflos ausgeliefert. Ohne Unterstützung oder einen Freund an ihrer Seite. Die Zwerge Nubrax und Paro entkommen dem Gemetzel, doch beide sind schwer verletzt und am Ende ihrer Kräfte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren Verletzungen erliegen. Nubrax kann Ephialtes nicht verzeihen, dass er an der Seite des Feindes gekämpft hat, doch er ist in seiner Hilflosigkeit auf die Hilfe des Verräters angewiesen.
Die Verwandlung von Therry und Darius lässt sich immer noch nicht kontrollieren . In dieser schlimmen Zeit brauchen die beiden angehenden Iatas die Kräfte der Biester, doch das Biest verweigert sich. Im Kerker begegnen die beiden Schwerverletzen dem Ork Drug. Therry tötete einst im Kampf dessen Bruder. So hat sie nicht nur die Rache Nemestas sondern auch die Mordlust des Ork zu fürchten. Doch im Kerker sitzt noch ein weiterer Gefangener. Dieser wird das Schicksal der beiden jungen Krieger und ganz Epsors verändern.
Kommentar:
Ich schlage mit Freuden jeden weiteren Band aus dieser gelungenen Serie auf und schaue immer zuerst in das Personenregister, wer als neuer Protagonist zu erwarten ist. Die Landkarte und die dramatis personae sind ein wahrhaft gelungener Einstieg. Da haben sich Verlag und Autor in der Darstellung wirklich etwas einfallen lassen.
Man weiß als Leser nicht, ob dies der schlimmste oder beste Band der Serie ist. Das Schicksal der Gefährten wird bis ins kleinste Detail geschildert und dieses Schicksal ist grausam. Eine endlose Folge von Gewalt wird dem Leser zugemutet. Es ist nicht die Gewalt des Krieges, sonder die Folge dessen. Folter, Schmerz, Verrat, Selbstzweifel bis hin zur fast völligen Selbstaufgabe. Niemand kommt ungeschoren davon. In anderen Geschichten erheben sich die gemarterten Protagonisten wie Phönix aus der Asche und man glaubt kaum, was sie erlitten haben. Hier findet sich kein unglaubwürdiger Wandel, keine heldenhafte Rettung. Die Helden sind gebrochene und jammernde Gestalten, die sich dem Feind beugen müssen, um Verstümmelung und Tod zu entgehen. Gerade der stolzen und aufbrausenden Therry fällt dieses unwürdige Verhalten schwer. Doch um Darius zu retten, muss sie ihren Stolz aufgeben und sich der demütigenden Situation stellen.
Der Leser begegnet zwei jungen Menschen die dem Tod ins Angesicht schauen und kein Licht am Ende des Horizonts erkennen können. Und einem alternden Kämpfer, der an den Erfordernissen des Leben scheitert. Der bewusst einen falschen Weg beschreitet und in seiner Selbstüberschätzung meint, den Verlauf dieses eingeschlagenen Weges ändern zu können. Er verstrickt sich in einer endlosen Spirale der Torheit und Irrtümer.
In dieser Rezension kann man eigentlich nur zu viel verraten . Die Geschichte ist aus einem Guss und gerade beim Wechsel von Band drei zu Band vier geht es nahtlos, ohne Übergang und ohne Pause weiter. Der Leser kommt nicht zum Atem holen, gierig saugt er jedes weitere Wort ein. Dies ist lediglich die Rezension zu Band der Wahnsinn kehrt zurück, da ich schon mit Band vier begonnen habe, ist es wirklich schwer, hier eine Trennung zu vollziehen.
Der Autor ist deutlich erwachsener geworden. Man erkennt hier eine erhebliche Steigerung zu Band eins. Die Sprache ist klar, flüssig, ausdrucksstark und sehr bilderreich. Teilweise meint man, einen Film zu sehen, statt ein Buch zu lesen. Ich habe auf der Website des Autors gelesen, dass sein erstes Interesse wohl dem Filme machen galt, er dies aber, Mangels Möglichkeiten, zu Gunsten der Schriftstellerei aufgegeben hat. Ein Glück für die Leser und ein Verlust für Cineasten.
Das Cover ist diesmal in der Farbe Grün gehalten . Grün ist die Farbe der Hoffnung. Ist dies ein Hinweis, dass es in dieser verzweifelten Lage doch noch Hoffnung für unsere Kämpfer gegen das Böse gibt? Das werden wir aber leider erst in Band vier erfahren.
Fazit:
Keine Zeit, ich muss sofort weiterlesen........