G. A. Aiken
Dragon Sin
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»Dragon Sin« von G. A. Aiken
Rhona die Furchtlose ist eine selbstbewusste Drachensoldatin. Nichts kann sie erschüttern- nur der Macho-Nordmanndrache Vigholf der Bösartige treibt sie regelmäßig in den Wahnsinn...
Rhona ist gehorsam, loyal und eine gnadenlose Kämpferin. Trotzdem kann sie die Erwartungen ihrer Mutter nicht erfüllen: im Gegensatz zu den anderen Drachen des Cadwaladr-Clans fühlt sie sich einfach nicht zur Elitekriegerin berufen.
Der Krieg gegen die Eisendrachen dauert nun schon 5 Jahre, in denen sich die Fronten verhärtet haben. Beide Seiten haben Stützpunkte in den Bergen ausgebaut und schaffen es nicht, den Feind zu schlagen. Rhona wird überraschend für eine Sondermission ausgewählt: sie soll Prinzessin Keita und Ren von den Auserwählten nach Garbhan Isle eskortieren, um Annwyls und Fearghus Kinder in Sicherheit zu bringen. Dabei muss sie sich auch noch mit Vigholf abfinden, der ihr schon lange auf die Nerven geht: schließlich sind Frauen aus Sicht der Norddrachen nur fürs Eierlegen da und sollen sich ansonsten furchtsam hinter den großen starken Männern verstecken.
Rhona zeigt ihm nach Möglichkeit die kalten Schuppen, muss sich dann aber doch mit ihm zusammenraufen, als eine aberwitzige Selbstmordmission mitten ins Herz des Feindeslandes ansteht. Kann sie ihre Vorurteile gegenüber Vigholf ablegen und er die wirkliche Rhona sehen?
Rezension
Aikens Drachenromane zeichnen sich durch aberwitzige Dialoge, jede Menge Streitereien und viele erotische Szenen aus. In den ersten beiden Bänden waren die Ereignisse noch recht lokal auf die Drachenfamilie begrenzt, dann weitete sich die Szenerie auf die ganze Welt aus und die Geschwisterkloppereien wurden immer weiter ausgeweitet. In diesem Band liegt das Hauptaugenmerk nicht nur auf der sich anbahnenden Liebesgeschichte, sondern die Hintergrundgeschichte (Krieg zwischen verschiedenen Drachen- und Menschenreichen) wird ebenfalls kräftig vorangetrieben. Neben den beiden Drachen Vigholf und Rhona, die im Vordergrund stehen, bekommt man ebenfalls viele Einblicke in das Leben auf der Burg. Der Krieg dauert nun schon einige Jahre, die Drachen-/Mensch-Mischlinge sind etwas älter geworden (und noch viel anstrengender). Die Paare der ersten Bücher sind teilweise schon Jahre getrennt und entsprechend launisch geworden, was in einigen Fällen kaum vorstellbar ist, denn die arroganten Drachen können schon im "Normalzustand" unerträglich sein.
In der Geschichte spielt Sarkasmus und beißender (manchmal wörtlich zu nehmen) Humor eine große Rolle: besonders die königlichen Sprösslinge und der Cadwaladr-Clan gehen sehr ruppig miteinander um. Ich persönlich fand die Einlagen sehr gelungen, in den beiden Vorgängern war es mir teilweise zu erzwungen, doch hier stimmt das Verhalten der Drachen untereinander wieder.
Aiken schreibt sehr explizite Romane und auch in Dragon Sin gibt es so einige Sexszenen. Zwar nicht so viele wie in den Lions und Wolf Diaries, aber wer dies nicht mag sollte die Finger davon lassen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Romantic Fantasy bzw. Liebesromanen mit übernatürlichen Wesen hat Aikens Drachenwelt eine wirklich starke Hintergrundhandlung, die auch ohne die Liebesgeschichten für sich alleine stehen könnte. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und unterscheiden sich voneinander, es wird nicht immer wieder der großer-gutaussehender-Fremdling-mit-dunklem-Geheimnis-Stereotyp wiederholt. Alle Drachen und Menschen sind besonders und haben ihre liebenswerten und längst-nicht-so-liebenswerten Eigenheiten, die dem Leser großes Vergnügen bereiten. Besonders Keita ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Da die Geschichte zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten ist, sollte man mit dem ersten Band "Dragon Kiss" anfangen und sich nicht abschrecken lassen, wenn man vorher einen Blick in die Lions oder Wolf Diaries riskiert hat und zurückgeschreckt ist. Die Drachen sind eine wirklich lesenswerte Serie.
Fazit
Beißende Drachen, die auch sanft küssen können; keifende Geschwister; eine Liebesgeschichte vor einem Kriegsschauplatz und jede Menge (gemeiner) Humor . Ich gebe 5 von 5 Sternen.