Ivo Pala
Die Lazarus-Formel
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»Die Lazarus-Formel« von Ivo Pala
Die Kirche und die Unsterblichkeit – und Eve Sinclair dazwischen. Als sie auf der Suche nach einem Heilmittel für Krebs auf die Formel für die Unsterblichkeit stößt gerät sie massiv in Gefahr. Plötzlich sind Geheime Mächte und Unsterbliche sind auf einmal hinter ihr her. Und als sie den geheimnisvollen Ben kennenlernt weiß sie plötzlich nicht mehr wem sie trauen kann. Denn er hilft ihr. Aber zu ihrem oder zu seinem Nutzen?
Die rasante Handlung führt uns um die halbe Welt: von Rom nach China, von London nach Schottland und überall gerät Kate in Gefahr. Doch warum? Wer will verhindern, dass sie das Geheimnis der Unsterblichkeit bekannt macht?
Dieses Buch ist ein gelungener Mix aus Thriller, Science Fiction und Fantasy . Die Thrillerelemente überwiegen dabei deutlich, vor allem im ersten Drittel des Buches. Aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto unrealer wird sie, es tauchen ägyptische Götter auf, Unsterbliche und Klone. Beim alles entscheidenden Kampf am Ende wird Eve schwer verletzt. Kann Ben sie heilen? Und wie tötet man Unsterbliche, deren Wunden sofort wieder verheilen?
Im Kerker lernt Eve Margaret kennen – die ist seit 160 Jahren dort eingesperrt und schon mehrere hundert Jahre alt. Unbeschreiblich die Szene als diese das erste Mal wieder Tageslicht erblickt. Oder mit Kate einkaufen geht. Unbegreiflich sind ihr die Dinge der heutigen Zivilisation und ich fand die Art wie der Autor das beschrieben hat sehr gelungen. Auch sonst ist die Sprache von Ivo Pala sehr flüssig und eingängig. Was etwas stört sind die vielen fremden Namen. Osiris und in wie vielen Schreibweisen er geschrieben wird und was es bedeutet – das verwirrt stellenweise doch sehr.
Auch sehr gut, weil ich Rätsel mag, hat mir gefallen wie Eve und Ben das Rätsel um den gefundenen Schriftcode entschlüsseln. Seitenweise sind hier Gruppierungen und Tabellen aufgeführt und am Ende finden sie dann die Lösung.
Was mich etwas gestört hat, das hätte man gern weg lassen können : die ausgiebige Beschreibung des ersten Sex zwischen den beiden. Das muss in einen Thriller meiner Meinung nach nicht hinein.
Die Charaktere sind sehr gut ausgebildet. Wie oben schon geschrieben, die Freude der kleinen Margaret, da wird die alte Königin richtig lebendig. Oder der geheimnisvolle Ben, der immer dann auftaucht wenn Kate in Schwierigkeiten ist. Eve selber bleibt manchmal etwas blass, mir fehlte bei ihr etwas der Tiefgang und etwas mehr Input. Zum Beispiel weiß ich nach Beendigung des Buches nur, dass sie „schön“ ist und sehr tapfer. Aber nicht wie sie wirklich aussieht.
Fazit: rasanter Science-Thriller mit viel historischem Flair und ein bisschen Humor. Wer Illuminati mochte ist hier ganz sicher gut aufgehoben.
Dieses Buch bringt aber auch zum Nachdenken – über die Vor- und Nachteile der Unsterblichkeit. Diese philosphische Variante im Buch fand ich ebenfalls sehr gelungen!