Jens Schumacher
Deep: Gefahr aus der Tiefe
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»Deep: Gefahr aus der Tiefe« von Jens Schumacher
Java – Borobudur: In der riesigen buddhistischen Tempelanlage wurde ein unbekannter Hohlraum entdeckt und in ihm Zeichnungen und unbekannte Schriften. Donald Wilkins, bekannter Anthropologe aus Toronto, und sein Team leiten dieses Forschungsprojekt. Henry, Donald Wilkins Sohn, reist ihm nach Java hinterher, um dort seine Ferien zu verbringen. Ein Tag am Meer und die Entdeckung eines vor 70 Jahren gesunkenen U-Bootes machen das Abenteuer perfekt. Denn das Boot birgt Geheimnisse: Taucher haben Bewegungen im Inneren gesichtet, angeblich konnten sie menschliche Gesichter ausmachen. Währenddessen macht sein Vater Fortschritte bei der Entschlüsselung der gefundenen Schriften. Diese weisen auf eine unvorstellbare Bedrohung hin – und stehen in einem seltsamen Zusammenhang mit den Sichtungen rund um das U-Boot. Nun drängt die Zeit, denn wenn Henry und sein Vater nichts unternehmen, wird die Welt nicht mehr lange existieren.
Momentan bin ich ein wenig zwiegespalten in meiner Meinung zu „Deep“. Der Klappentext klang spannend und prinzipiell die Geschichte auch. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht wirklich hundertprozentig überzeugen. Viele Dialoge und weitschweifige Erklärungen haben mir zu sehr die Spannung genommen. Auch die vielen Zufälle waren mir zu weit hergeholt (zufällig lebt ein alter Freund von Donald Wilkins auf Java, der zufällig Meeresbiologe ist und zufällig auch noch ein Tauchboot besitzt). Und ein paar Klischees dürfen auch nicht fehlen: So taucht kurz nach Entdeckung des U-Bootes ein deutscher Forscher auf, der sich auf das Dritte Reich spezialisiert hat und sofort alle Hebel in Bewegung setzt, das gesunkene Relikt zu bergen. Einschüchterungsmaßnahmen aller Forscher durch einen großen, blonden, tumben Leibwächter inklusive. Hier hatte ich zeitweise das Gefühl, die Vorlage zu einem (lowbudget) Actionfilm zu lesen.
Das Ende kam dann nach der langen Vorgeschichte ziemlich rasant. Im Vergleich zu den ausführlichen Beschreibungen und Rückblicken allerdings zu rasant, hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Auch die Charaktere blieben mir zu flach, um wirklich mit ihnen fiebern zu können.
„Deep“ ist der Nachfolgeband zu „Frozen“, dessen Handlung Teil des Geschehens ist und von dem in Rückblicken immer wieder berichtet wird. Diese Rückblicke empfand ich als positiv: Kennt man „Frozen“ schon, werden dem Leser die Geschehnisse wieder in Erinnerung gerufen. Kenn man den Band noch nicht, kann man trotzdem der Handlung von „Deep“ sehr gut folgen.
Fazit: Der Roman ist für Jugendliche im Alter von 12 – 15 Jahren ausgelegt. Mich persönlich konnte er nicht überzeugen, aber ich bin sicher, dass die Zielgruppe hier begeistert sein wird.
Infos zur Reihe:
Band 1: Frozen – Tod im Eis, Veröffentlichungsdatum 09.10.12
Band 2: Deep – Gefahr aus der Tiefe, Veröffentlichungsdatum 21.10.13