Kady Cross
Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
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»Das Mädchen mit dem Stahlkorsett« von Kady Cross
Finley Janey lebt im London des 19. Jahrhunderts. Sie hat besondere Kräfte, die sie nicht versteht und die ihr immer wieder im Weg stehen. Aus jeder Anstellung fliegt sie hinaus, weil sie die Kräfte nicht richtig bezwingen kann.
Als sie bei ihrem letzten Arbeitgeber vom Sohn sexuell missbraucht werden soll , wehrt sie sich nach Kräften und flieht dann Hals über Kopf. Sie trifft auf Griffin, der sie mit zu seinen Freunden nimmt, die ganz ähnliche Kräfte haben und auf der Suche nach dem „Ding“ sind, das in London sein Unwesen treibt. Sie finden heraus, dass es der Maschinist auf Königin Victoria abgesehen hat, eine lebensechte Nachbildung von ihr gebaut hat und diese an die Macht bringen will. Doch wie wehrt man sich gegen Maschinen mit übermenschlichen Kräften? Finley und ihre Freunde haben jede Menge zu tun und benötigen alle ihre Kräfte und viel Grips. Doch der Maschinist scheint unbesiegbar und ihnen immer einen Schritt voraus…
Die Handlung braucht sehr lange bis sie in Gang kommt. Der Prolog allein dauert schon 100 Seiten. Wobei dieser durchaus interessant ist. Er beschreibt Finleys Leben und wie sie zu ihrer Gabe kam und wie es kommt, dass sie diese nicht beherrschen kann.
Dann allerdings bricht das Buch erst einmal ein und viele Handlungen laufen parallel ab, sehr viele Leute tauchen auf und verschwinden wieder, verschiedene Theorien werden aufgebracht und wieder verworfen. Hier fühlte ich mich teilweise etwas verloren in der Handlung und vom rechten Weg abgewichen. Ich konnte einfach keinen roten Faden finden.
Das änderte sich dann im letzten Viertel wieder als der Maschinist die Bühne betritt und endlich Action in das Buch mitbrachte . Das Ende hat mich mit dem etwas lahmen Ende versöhnt, ansonsten wäre ich versucht gewesen, nur 3 Sterne zu vergeben. Allerdings ist die Sprache sehr flüssig und gut zu lesen, was dann wieder 4 Sterne verdient hätte.
Die Charaktere bleiben alle ein wenig flach , dazu sind es zu viele um ihnen genügend Raum zu geben. Finley steht zwischen zwei Männern, was durchaus amüsant ist, Emily hat ebenfalls zwei Verehrer. Nun ja, das ist wohl etwas zu viel des Guten und tut der Handlung auch nicht wirklich gut. Was mich auch gestört hat ist der Titel: Finley trägt im Buch genau zwei Seiten lang dieses Korsett aus dem Titel. Hier hätte man etwas kreativer mit der Sprache umgehen können.
Sehr schön waren auch die vielen Maschinen der Neuzeit , die im 19. Jahrhundert der Handlung mit auftauchen und größtenteils mit Dampf betrieben werden: Kutschpferde, Handys, Motorräder usw. Sehr amüsant!
Fazit: wenn man sich durch den etwas lahmen Mittelteil gekämpft hat wird das Buch zum Ende hin sehr spannend und interessant. Am Ende wird der Weg bereitet für den Folgeband: „Das Mädchen mit dem Flammenherz“ , auf das ich, trotz aller Schwächen, jetzt sehr gespannt bin.