Lauren DeStefano Land ohne Lilien 2
Geflohen
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»Geflohen« (Land ohne Lilien 2) von Lauren DeStefano
Die Flucht ist gelungen – doch wo sollen Gabriel und Rhine nun hin? Sie finden sich in einer Welt wieder, gefährlicher denn je. Auf dem Weg nach Manhattan, wo Rhine ihren Zwillingsbruder Rowan finden will, geraten sie erneut in die Fänge einer Erstgenerationerin. Diese nimmt Mädchen auf und gibt ihnen blumige Namen, um sie dann ihren Freieren vorzuführen. Ihre Kinder zieht sie auf und macht sie zu Sklaven rund um ihren Jahrmarktsbetrieb oder zu neuen Prostituierten. Rhine fällt ihr mit den zwei verschiendenen Augenfarben besonders ins Auge und soll nun im Verkauf einen hohen Preis erzielen... doch noch ist Daniel dem im Wege...
Mit „Land ohne Lilien – Geflohen“ präsentiert uns Lauren DeStefano den zweiten Band der Reihe um Rhine und ihrem Weg zur Freiheit. Wir bekommen ein Endzeitszenario geboten, in dem es außer Erstgenerationern nur noch junge Menschen gibt. Die Frauen erwartet der Tod mit ihrem 20igsten Geburtstag und die Männer sterben im Alter von 25Jahren. Schuld an dem Ganzen ist ein missratenes Genexperiment, durch das Krankheiten von Föten ausgemerzt werden sollten und dessen Spätfolgen nun fatale Auswirkungen haben. Da die Menschheit im Vermehrungszwang steht, dienen Frauen einzig noch der Fortpflanzung. Sie sind außerhalb der schützenden Mauern ihre Ehemänner nur noch als Prostituierte anzutreffen und haben selber kaum Rechte.
Rhine ist mit ihrem Geliebten dem einstigen Diener Daniel die Flucht vor ihrem Schwiegervater Vaughn und dem Hauswalter Linden gelungen. Doch die beiden stürtzen von einem Debakel ins Nächste. Sie landen auf einem Jahrmarkt, der von einer Erstgenerationerin beherrscht wird. Hier hält sie Mädchen als Prostituierte und Männer als Sklaven, die den Jahrmarkt am Leben erhalten. Als die Zwei dort stranden, wird Daniel unter Drogen gesetzt, die ihn ruhig halten sollen. Zunächst sollen Rhine und er als Liebespäarchen eine besondere Attraktion des Jahrmarkts darstellen, doch für Rhine ist bereits der Verkauf geplant – denn ein Mädchen mit zwei verschiedenen Augenfarben hat einen hohen Verkaufswert. Durch verschiedene Wege und mit Hilfe eines anderen Mädchens gelingt den Beiden die Flucht. Doch ist die Freiheit wirklich den Preis Wert, den Rhine und Daniel zahlen? Ausgemergelt, immer auf der Flucht und ohne Geld, finden sie sich in einer feindlichen Welt wieder. Ist Liebe allein genug, um zu Überleben?
Auch der zweite Band von „Land ohne Lilen“ schafft es wieder mich zu überzeugen und zu fesseln. Zuerst bekommen wir eine etwas andere Sicht von der Welt, die Rhine zu beginn des ersten Bandes gemalt hat. Beschützt von ihrem Bruder scheint sie viele Grausamkeiten der Realität verdrängt zu haben und muss nun das Geschehen auf dem Jahrmarkt kennen lernen, in dem Mädchen auf das Grausamste gehalten werden. Doch auch hier gibt es Lichtblicke, die zu entdecken sich lohnen. Auch werden Vaughn und in kleinen Teilen Linden hier wieder wichtige Schlüsselfiguren sein und sorgten beim Erkunden des Geschehens für einige Gänsehaut bei mir.
Alles in Allem eine gelungene Fortsetzung von „Land ohne Lilien – Geraubt“, einem Endzeitszenario, in dem die Menschheit vor ihrer Ausrottung steht und Moral und Ethik immer mehr in Vergessenheit geraten. Zudem stellt sich die Frage, welchen Preis die Menschheit für ihre Rettung bereit ist zu zahlen und ob man dabei wirklich über die Leiche der Freiheit und Selbstbestimmung zu schreiten bereit ist.