Michael J. Sullivan The First Empire 1
Rebellion
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»Rebellion« (The First Empire 1) von Michael J. Sullivan
Alles beginnt, als Raithe einen Gott tötet. Er und sein Vater dringen in das Land der Fhrey ein, um hier zu jagen, obwohl es verboten ist. Die Fhrey sind langlebig und werden von den Menschen, den Ruthe, als Götter betrachtet. Raithe wehrt sich gegen den Gott, der ihn bestrafen will, tötet ihn und muss fliehen. Die Fhrey beginnen einen Rachefeldzug gegen die Stämme der Menschen.
Bei einem anderen Stamm der Ruthe stehen wichtige Veränderungen an. Innerhalb weniger Tage sterben Persephones Sohn und ihr Ehemann, der Anführer des Dahl durch einen mächtigen Braunbären. Die Seherin Suri, ein Kind von sieben Jahren, kommt in ihr Dorf und berichtet von einer bevorstehenden Katastrophe. Weil ihr Volk die Gefahr nicht sehen will, geht Persephone mit Suri in den Wald, um einen alten, weisen Baum zu finden und von ihm zu erfahren, wie sie ihre Heimat retten kann. Sie trifft Raithe und seinen Begleiter Malcolm, einen entflohenen Sklaven der Fhrey und nimmt sie mit in ihr Dorf.
Auch die Fhrey sind in mehrere Stämme geteilt. Sie haben einen gemeinsamen König, den Fhan. Arion soll den Thronfolger in der „Kunst“ unterweisen, der Ausübung von Magie durch Manipulation der natürlichen Kräfte. Als einige Fhrey unter Führung von Nyphron sich weigern, den Rachefeldzug gegen die Menschen mitzutragen und aus der Grenzfestung desertieren, wird sie geschickt, um die Gruppe gefangen zu nehmen und vor Gericht zu bringen. Sie trifft in Dhal Rhen auf Nyphron und seine Truppe, auf Raithe und Malcolm und hört die Prophezeihung der jungen Seherin. Freiwillig will natürlich niemand mit ihr zurück zu den Fhrey gehen. Sie wird verletzt und verliert vorübergehend die Fähigkeit, Magie auszuüben. Als der Thronfolger und ein ehrgeiziger Ratgeber des Fhan in Dhal Rhen eintreffen, eskaliert die Situation.
Kommentar :
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Welt wird gut beschrieben und erschien bald vor meinem inneren Auge. Wir lernen die Menschen kennen, die in befestigten Dörfern wohnen, im Wesentlichen von Landwirtschaft und ein wenig Handel leben und für die Fhrey nicht viel mehr als Vieh sind. Bei den Fhrey lernen wir die ganze Bandbreite eines Volkes kennen, dessen Angehörige mehrere tausend Jahre leben. Von Adepten der „Kunst“ über Künstler bis hin zu Soldaten sind sie in Völker unterteilt, die untereinander eine klare Hierarchie haben. Auch unter ihnen gibt es Idealisten und Ehrgeizlinge, Mutige und Feige.
Im Spannungsfeld zwischen den Fhrey und den Menschen spielt die Handlung. Die Tötung eines Fhrey durch Raithe setzt Denkprozesse bei allen Beteiligten in Gang, die lange verschüttet waren. Ist es wirklich möglich, sich gegen die „Götter“ zur Wehr zu setzen? Langsam kommen die handelnden Personen in Dhal Rhen zusammen und müssen zu einer Entscheidung kommen. Sie verständigen sich zunächst nur situativ, müssen sich erst einander annähern. Diese langsame Annäherung verschiedener wichtiger Personen wird überzeugend geschildert.
Die Figuren, die die Handlung tragen, sind gut herausgearbeitet. Sie sind so unterschiedlich, dass allein daraus gute Ansätze für die Geschichte entstehen. Persephone wächst in die Rolle der Stammesführerin, Raithe wird zum Leibwächter und Nyphron und seine Truppe zu Kämpfern der Siedlung. Auch Arion wechselt die Seiten. Nebenfiguren wie Suri, Malcolm, Maeve, Konniger und all die anderen haben eine eigene Persönlichkeit und leisten einen wichtigen eigenen Beitrag zur Handlung.
Leserinnen und Leser der Ryria-Reihe kennen den flüssigen Erzählrythmus des Autors. Die Handlung ist gegenüber dieser Serie noch etwas dichter. Die Spannung wird dadurch höher gehalten. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt und das Buch mit viel Vergnügen gelesen. Am Ende sind alle wichtigen Figuren in Stellung gebracht. Die Rebellion Davids gegen Goliath hat begonnen.
Fazit :
Mit dem vorliegenden ersten Band der geplanten Serie ist Michael Sullivan ein munterer Auftakt gelungen, der Lust auf mehr macht.