Paolo Bacigalupi
Schiffsdiebe
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»Schiffsdiebe« von Paolo Bacigalupi
Nailer und seine Freunde leben an einem Strand und schlachten alte Schiffe aus . Dabei geht es darum, Quoten zu erfüllen, möglichst viel Kupfer zu bergen. Die Arbeitsbedingungen sind hart und der Neid und Konkurrenzkampf groß.
Nailer ist gut in seinem Job und als er beim Arbeiten einen Unfall hat wird er von einer Kollegin, die scharf auf seine Stelle ist geschnitten. Doch er kann sich retten und wird für sein Glück gefeiert. Als ein starker Sturm aufkommt müssen sich die Arbeiter in Sicherheit bringen – doch danach ist alles anders. Nailer kann sein Glück kaum fassen: ein luxuriöser Klipper wurde an Land gespült. Nailer und seine Vorgesetzte wollen das Schiff ausbeuten – doch die Besitzerin lebt noch. Was tun? Töten und reich werden?
Nailer entscheidet sich für die Rettung des Mädchens und ist fortan in Gefahr, denn Nian ist nicht, was sie zu sein scheint. Die beiden werden gejagt - und nicht nur von fremden Feinden. Auch Nailers Vater hat es auf ihn und das Mädchen abgesehen…
Während des Lesens hatte ich deutliche Bilder vor Augen , so anschaulich schreibt der Autor. Auch sehr flüssig und die Handlung war durch das ganze Buch durch spannend. Was mir sehr gut gefallen hat war der Charakterv on Nailer. Stets hilfsbereit und integer, aber doch hart wo es darauf ankommt. Oft genug muss er Entscheidungen treffen, die weitreichende Folgen haben und oft genug entscheidet er sich für die gute Seite. Nian bleibt hinter seiner Persönlichkeit etwas zurück und wirkt farblos. Sie ist sehr schön, aber sonst hat sie nicht viel zu bieten. Mit der Zeit lernt sie, ihre Hochnäsigkeit etwas zu bezwingen und zu arbeiten, aber alles in allem hat mir bei dem Charakter etwas Tiefgang gefehlt.
Dass New Orleans zum Dschungel mutiert und es genmanipulierte Menschen gibt , die halb Hund, halb Mensch sind – daran merkt man, dass die Handlung in einer fernen Zukunft spielen muss. Ansonsten leben und wirken die Menschen fast wie in der heutigen Zeit. Einzig die Armut unter der Nailer und seine Freunde leben müssen unterscheidet sich vom heutigen Amerika. Bacigalupi beleuchtet jedoch gesellschaftskritisch die Ausbeutung durch die Clanchefs und die unmenschlichen Lebensumstände. Stellenweise habe ich mich ins 21. Jahrhundert versetzt gefühlt – und zwar in die Slums von Indien oder Afrika.
Schiffsdiebe ist der Beginn einer Trilogie und nach dem Lesen des ersten Bandes fiebere ich dem zweiten Teil, der im Juli 2013 unter dem Titel „ Versunkene Städte“ erscheinen wird.
Fazit: Ein Buch, das man lieben wird! Einmal begonnen lässt es einen nicht mehr los bis man – viel zu schnell – das Ende erreicht hat und gern wüsste wie es mit Nailer und seinen Freunden weitergehen wird.