Stan Nicholls
Die Orks - Die Rückkehr
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»Die Orks - Die Rückkehr« von Stan Nicholls
„Wheam war gerade noch hier, Hauptling…“
Unter Stryke’s Führung gelang es den Vielfraßen, einem ca. 50 Kopf starken Trupp der Orks, sich aus den Klauen von der Magierin Jennesta zu befreien und mit dem Instrumental Artefakt „Die Sterne“ in eine andere Welt zu fliehen. Dort ließen sie sich bei anderen Orks nieder, gründeten Familien, machten Freunde wie Feinde und lebten glücklich in den Tag hinein. Doch bald wurden sie von einem Lehrling des Magiers Arngrim, welcher ihnen schon einmal das Leben gerettet hat, aufgesucht, um sie um Hilfe zu bitten. Um die Lebensschuld auszugleichen, ziehen die Vielfraße - größtenteils froh über die neue Mission - aus um sich mit Arngrim zu treffen. Doch der Lehrling wird ermordet und sie erfahren nicht wie sie zu Arngrim kommen. So machen sie sich auf gut Glück auf die Reise um ihn zu finden.
Ihr erster Zwischenstopp führt sie zurück in ihre ehemalige Heimatwelt wo sie kurz darauf auf einen alten Bekannten stoßen, welcher sich ihnen sogleich anschließt. Auch zwei Menschen schließen sich ihnen unverhofft an, was aber mit einigem Unmut einhergeht. Doch bald darauf werden sie von Soldaten entdeckt und angegriffen. Ihnen gelingt nur noch die Flucht mit den Sternen, welche Sie in eine völlig verkehrte Welt bringt.
Orks sind mutige, kräftige und sture Kämpfer, die den Kampf lieben. Doch auf dieser Welt leben die Orks unter der Herrschaft der Menschen wie Sklaven, nahezu ohne Gegenwehr und Freiheitswille. Nur wenige Orks versuchen gegen die Herrschaft anzukämpfen und doch fehlt es ihnen an Führung und Wissen um wieder frei zu sein. Stryke und sein Trupp versuchen ihnen dabei zu helfen und bekommen es nicht nur mit Soldaten zu tun, sondern auch mit Magiern. Doch der ganze Ärger scheint nicht zu reichen. Plötzlich steht ein tot geglaubter Erzfeind vor ihnen und bringt die Welt der Vielfraße gewaltig durcheinander.
Allgemein:
Der flotte Einstieg in die Geschichte sorgt für Action und macht es dem Leser relativ einfach in die Geschichte einzutauchen, da man von Anfang an nicht aufhören kann weiterzulesen. Man kann sich trotzdem gut zurechtfinden. Doch verhalten sich die Orks öfter zu menschlich, was sich negativ auf Kosten des „orkischen“ Flairs auswirkt. Die Figuren sind einfach gehalten, man schließt den einen oder anderen wahnsinnig schnell ins Herz und folgt ihnen auf ihren Weg durch die Welten. Die Gleichstellung der Orks im System ist eine willkomme Abwechslung zu den ganzen anderen Büchern, wo Orks als blutrünstige und hirnlose Monster dargestellt werden.
Der Schreibstil ist einfach, recht flott und folgt einem relativ offensichtlichen roten Faden, was so manche Situation vorhersehbar und damit nicht mehr so spannend macht. Man erfährt vieles über Hintergründe zu den einzelnen Figuren und auch zu der Geschichte, was einen tieferen Einblick in diese Welt gibt. Der Autor wickelt einen Stück für Stück um den Finger, bis man ganz gebannt dem Trupp folgt und mit ihnen mitfiebert.
Fazit:
Die Ork-Trilogie ist ein gelungenes Werk, welches Orks ausnahmsweise mal nicht als ausschließlich blutrünstige Kampfmaschinen a la Herr der Ringe darstellt, sondern als fühlende, ehrenhafte und auch fehlerhafte Wesen mit sympathischen Ecken und Kanten. Ein großes Lesevergnüngen mit viel Herz und der richtigen Prise Humor.