Christine Heimannsberg Gelobtes Land 2
Gloov
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»Gloov« (Gelobtes Land 2) von Christine Heimannsberg
Endlich sind Lore, ihr Bruder Jame, Sim und Jul in der Neuen Welt angekommen. Sie versuchen sich einzuleben, sich an den Ablauf zu gewöhnen, zu lernen und sich nicht mehr bedroht zu fühlen. Drei Mahlzeiten am Tag, keiner der sie umbringen möchte, und Akzeptanz: Es ist eindeutig, die vier sind endlich im Paradies angekommen! Doch ist wirklich alles so, wie es schein?
Das Cover ist diesmal in einem auffallenden blutroten Ton gehalten. In der Mitte prangt ein Vogel, der sich gegen eine Sturm zu stemmen scheint. Für mich symbolisiert es die Seele und den Willen Lores. Sie stemmt sich auch gegen jeden Wind, verletzlich wie ein kleiner Vogel, aber trotzdem stark und mit einem unbeugsamen Willen. Es spiegelt den Inhalt des Buches perfekt wieder!
Gewohnt spannend und mit viel Energie geht die Reise der vier Freunde weiter ; Und ich darf sie begleiten! Christine Heimannsberg zweiter Teil setzt genau an der Stelle an, an der Teil eins endete. Häufig muss ich nachdenken und überlegen, wie die Vorgeschichte war, hier komischerweise nicht. Lores Geschichte ist mir im Gedächtnis geblieben und so fieberte ich förmlich auf diese Fortsetzung und wurde nicht enttäuscht! Ich mag Heimannsberg Schreibstil einfach, da er vor Esprit sprüht und die Seiten vor lauter Lebendigkeit überzuquellen scheinen. Da in diesem Teil mehr Erklärungen zur Neuen Welt und die ganzen Zusammenhänge beleuchtet werden, fehlt der Spannungsbogen etwas. Die ganzen Informationen sind Gold wert, da nun viele Begebenheiten Sinn ergeben und ich die Denkweise der Protagonisten besser verstehen kann. Allerdings macht auch gerade dieses Verständnis mich anfällig dafür, beide Seiten zu verstehen; sowohl die der alten, als auch die Bewohner der neuen Welt.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Lore, ihr Bruder Jame, Jul und Sim. Sie kommen aus der alten Welt und versuchen sich in der neuen einzugewöhnen. Plötzlich ist das nackte Überleben, die Suche nach Essen und Sicherheit nicht mehr das Wichtigste in ihrem Leben. Sie müssen sich neu orientieren. Und das schnell, sehr schnell; denn nur wer sich anpasst, erwirkt ein Bleiberecht. Doch wer dagegen verstößt, dem drohen Reinigung oder gar Verbannung. Zu viel verlangen sie eigentlich nicht, nur Anpassung an die Lebensgewohnheiten, wie der Verzicht auf Fleisch, Ehrlichkeit und Liebe. Doch genau das Thema Liebe scheint das Problem zu sein, denn während Lore sich zu fügen scheint, rebelliert Jul. Ich finde es nicht nur spannend, sondern auch beängstigend zu sehen, wie sich die vier Jugendlichen entwickeln. Während sich die einen offen zur Wehr setzen, scheinen die anderen ganz in den neuen Aufgaben aufzugehen.
Mein Fazit
Ein Teil zwei ist genauso originell und packend wie Teil eins. Absolut lesenswert!