Der Yellowstone ist tatsächlich ausgebrochen! Keiner hielt die Vorzeichen für real und doch geht die Welt von heute auf morgen mit einem gewaltigen Vulkanausbruch unter. Zumindest fast. Denn in ihrer Freizeit ist es einer Gruppe von sechs Studenten gelungen, ein Portal zu schaffen, mit dem es möglich ist, in Parallelwelten zu reisen. Eigentlich wollten sie das Wissen erst einmal für sich behalten, doch dann zwingt die Katastrophe sie zu handeln. Sie retten so viele Menschen wie möglich und stehen schneller als gedacht vor ernsthaften Problemen. Wie baut man eine Stadt auf? Wie macht man Leben lebenswert in einer Welt, die bis dato keine Menschenseele beherbergen musste. Retten sie einen Teil der Menschheit nur, um auf Outland zu scheitern?

Das Cover zeigt ein Portal, an dessen Ende ein Mammut auf einer Wiese steht. Es ist recht schlicht gehalten und doch schaffte es dieses Bild, mein Interesse an dem Buch nicht zur wecken, sondern mich so neugierig zu machen, dass ich es unbedingt lesen wollte. Denn ich bin noch mit Stargate groß geworden und das Portal mit seiner fremdartigen Welt am anderen Ende erinnerte mich stark an die Abenteuer meiner Jugendhelden.

Es gibt Bücher, da sehe ich das Cover, lese den Klapptext und fühle mich dazu hingezogen. Dann schlage ich sie auf, lese die ersten Worte und weiß einfach, wir zwei passen zusammen! Und genauso erging es mir mit dem Buch von Dennis E. Taylor.
Von der ersten Seite an, baute der Autor Spannung und Faszination in gleichem Umfang auf, der ich mich einfach nicht entziehen konnte. Die Seiten verflogen wie nichts und ich ließ mich immer tiefer in die Handlung hineinziehen. Packende Abenteuer, phantastische Science-Fiction und beängstigende Dystopie, dies alles vereint der Autor in seinem Werk. Ja, ich gebe es zu, ich bin süchtig nach Büchern von Dennis E. Taylor geworden, da mich sein Schreibstil nicht nur packte und begeisterte, sondern mich regelrecht in eine neue Welt katapultierte.
Auch wenn diese neue Welt mir Angst machte. Wer hat nicht schon mal im Fernsehen gesehen, oder im Internet gelesen, was es für Folgen haben könnte, wenn Yellowstone ausbrechen würde? Egal welche Szenarien durchgespielt werden, jedes endet mit der Zerstörung der Welt wie wir sie kennen. Ascheregen über den halben Globus, neue Eiszeit, da die Sonne verdunkelt wird, mehr als die Hälfte der Menschheit stirbt schnell, der Rest folgt wegen ausbrechender Kriege und sonstiger Katastrophen. Genau dies verarbeitet Dennis E. Taylor in seinem Buch. Den Menschen bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, Handeln ist angesagt. Mit einem schier irrwitzigen Tempo rast der Autor durch die Geschehnisse und lässt mich atemlos und nachdenklich zurück. Denn seien wir mal ehrlich: geht die Menschheit unter - egal warum - besteht keine Chance auf Wiederaufbau. Mit welchen Ressourcen? Wir haben jetzt schon alles geplündert und ein Neustart rückt in weite, weite Ferne.

Ein Abenteuer-Scifi-Dystopie-Roman lebt zwar hauptsächlich durch die Handlung und die sich überschlagenden Ereignisse, aber ohne starke Charaktere kann das Buch dann doch nicht leben. Die sechs Studenten Bill, Richard, Kevin, Matt, Erin und Monica bilden eine Einheit, von der alle Handlungsstränge ausgehen. Sie sind stark, stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden und geben die Richtung für die anderen vor. Nicht egoistisch und gewalttätig, sondern mit dem klaren Ziel, Menschen zu helfen und eine neue Gemeinschaft aufzubauen. Worin das Augenmerk auf Gemeinschaft liegt und nicht auf Unterdrückung und Ausnutzen der Schwachen. Sie sind von Beginn an keine Träumer, sondern zeichnen sich durch Zielstrebigkeit und Willensstärke aus, die man einfach nur bewundern kann. Natürlich ernten sie auf Gegenwind, aber mit dem Rückhalt der Gemeinschaft, können viele Probleme gelöst werden. Denn auch sie wachsen an ihren Aufgaben.

Mein Fazit

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Einziges Manko: Wann geht es weiter? Gibt es eine Fortsetzung?