Monate sind seit dem Anschlag der Fannelli-Brüder auf die Familie Lambert vergangen. Monate, in den sie um Normalität kämpfen. Um ihr Leben, dass die Familie krampfhaft wieder zurück haben möchte. Amy und Patrick mit ihren beide Kindern sind in Therapie, doch die Ereignisse lassen sie nicht los.

Und plötzlich beginnt der Terror erneut.

... das Spiel ist noch nicht vorbei...

Das Cover zeigt ein paar Gummistiefel, die in einer Blutpfütze stehen. Nicht mehr. Nicht weniger. Und doch symbolisiert es für mich Schrecken in seiner reinsten Form, Terror und Gewalt. Es passt hervorragend zum Inhalt des Buches, zeigt es doch Horror in seiner reinsten Form.

Jeff Menapace ist für mich ein Horror-Autor der Extraklasse. Er spielt mit seinen Lesern und bringt sie in eine Situation, in die sie eigentlich gar nicht möchten. Denn es dreht sich in seinen Büchern nicht um irgendwelchen Terror, irgendwelche Schrecken, die irgendjemanden passieren könnten, sondern eben um Nachbarn. Um einen Eingriff in die Privatsphäre, die keiner von uns erleben möchte. Heute gehst du zur Arbeit, kommst wieder und dein Hund ist tot. Der arme Kerl hat sich vergiftet. Doch es war kein Unfall. Dein Vater fährt betrunken Auto und verunglückt tödlich. Doch es war kein Unglück. Mit solchen subtilen Schrecken, schreibt sich Menapace in die Köpfe seiner Leser und kriecht ihnen ins Unterbewusstsein. Jedenfalls erging es mir so. Permanente Gänsehaut ist garantiert, denn der Schrecken lauert einfach überall.

Nach dem ersten Band wusste ich zwar, dass es eine Fortsetzung geben wird, aber wie gut diese ungesetzt werden könnte, damit hatte ich nicht gerechnet! Das Buch knüpft nahtlos an die damaligen Geschehnisse der Familie Lambert an, nur eben Monate später, wenn sich die Normalität langsam zurück schleicht und sich die vier geborgen und sicher fühlen. Für mich sehr erschreckend, da Menapace in ihr Heim, in ihre Wohlfühlzone einbricht. In eine Zone, in der Sicherheit an oberster Stelle stehen muss, damit das Leben, lebenswert bleibt. Er spielt nicht nur mit den Ängsten seiner Protagonisten, sondern auch mit denen seiner Leser.

Neben der eigentlichen Handlung tragen die Charaktere unheimlich viel zu der Atmosphäre des Buches bei. Sie wirken alle unglaublich stark und unbeugsam, was ich bewundere. Allerdings wirkt es im Verlaufe des Buches leider auch etwas unglaubwürdig, da keiner der vier je einzuknicken droht. Auf der einen Seite kann ich natürlich verstehen, dass Eltern wie die Löwen um ihre Kinder kämpfen, aber irgendwann sollte Schluss sein und sie dürfen auch Verletzlichkeit zeigen. Hier hätte ich mir eindeutig mehr Menschlichkeit, mehr Verletzlichkeit gewünscht.

Mein Fazit

Subtiler Horror vom Feinsten!