Jennifer Hauff
Traumstimmen
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»Traumstimmen« von Jennifer Hauff
Seit nun mehr vier Jahren wird Hanna von sehr intensiven Träumen geplagt. Sie wandelt Schlaf und zu allem Übel spricht sie dann auch noch mit einer fremden Stimme, die eindeutig nicht ihre eigenen ist. Sie ist beunruhigt, ihre Eltern haben regelrecht Angst und schleppen sie von einem Psychologen zum nächsten. Doch keiner kann Hanna wirklich helfen. Bis sie auf Dr. Martin trifft. Sie eröffnet Hanna, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Doch kann Hanna endlich Ruhe und Frieden finden? Denn gerade jetzt, wo sie ihre große und erste Liebe Joshua gefunden hat, ist ihr dies unheimlich wichtig.
Das Cover zeigt die Protagonistin Hanna. Ihre Haare liegen ihr halb über dem Gesicht, sie scheint zu schlafen. Es passt zwar zu Titel und Inhalt des Buches, da sich beides mit Schlafen und vor allem Träumen beschäftigt, aber ein wenig einfallsreicher hätte es für meinen Geschmack ruhig sein können.
Dank des feinen, sehr leichten und lebendigen Schreibstils von Jennifer Hauff, habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Eine Mischung aus Unheimlichkeit, Verliebtseins und Abenteuerlust ließen die Zeilen wie nichts an mir vorbei rauschen und ich konnte mich ohne Probleme in die Handlung hineinversetzen. Spritzige Dialoge und unvorhersehbare Wendungen halten die Spannung aufrecht. Der Lesefluss ist mehr wie ein Wasserfall und riss mich förmlich mit sich, obwohl die Handlung nicht so stark ist. Das Buch liest sich einfach unglaublich geschmeidig. Was mich besonders an dem Thema gereizt hat, war die Vermischung von Traum und Realität. Ich glaube sehr stark an die Macht der Träume und so war dieses Buch wie für mich gemacht. Schlafwandeln finde ich schon unheimlich, aber im Traum auch noch mit einer fremden Stimme zu sprechen, verursacht bei mir eine Gänsehaut. Neugierig blätterte ich von Seite zu Seite und ließ mich einfach von der Handlung gefangen nehmen.
Hanna ist ein sehr feinfühliger Charakter. An der Grenze zum Erwachsenwerden hat sie nicht nur mit den üblichen Problemen wie Schule, erste große Liebe und Freundschaft zu kämpfen, sondern auch mit ihren merkwürdigen Träumen, die Hanna in eine Außenseiterrolle zwingen. Sie möchte sich keinem anvertrauen aus Angst vor Abweisung. Ihr Gefühlschaos wird sehr einfühlsam von Jennifer Hauff geschildert und ging mir nah. Merkwürdig fand ich eigentlich nur ihre Eltern. Klar sollen Eltern immer für ihre Kinder da sein, egal was kommt, aber wenn mir jemand mit so einer Geschichte käme, würde ich zumindest ein gewisses Maß an Misstrauen an den Tag legen und nicht einfach jedes Wort glauben. Zudem störten mich die häufigen Zufälle, die einfach alles glatt gebügelt haben. Kam ein Hindernis, kam eine Lösung. Natürlich wäre es schön, wenn das Leben so einfach wäre, aber hier geht es doch an der Realität vorbei.
Mein Fazit
Eine wunderschöne, kurzweilige Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe!