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Lucinda Flynn

Code X - Das Erwachen der Cybertechs


 
»Code X - Das Erwachen der Cybertechs« von Lucinda Flynn


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Als 2097 der Data Space zusammenbricht, sterben viele Menschen, die zu dieser Zeit online waren. Denn ihr Gehirn konnte sich nicht aus dem Cyberspace lösen. Denen, den dies gelungen ist, haben seit diesem Moment die Fähigkeit, den Data Space nur Kraft ihrer Gedanken zu erreichen. Sie sehen und begreifen ihn anders und können ihn zu ihren Gunsten beeinflussen. Jace ist so ein Cybertech, auch wenn er sich dieser Fähigkeit anfangs nicht bewusst ist. Als er sich seiner Kräfte bewusst wird, ist er schon in den Fängen von NeoTECH.

Das Cover zeigt die beiden Protagonisten Sam und Jace, wie sie auf ihre Heimatstadt blicken. Die Metropole schimmert blau in der Schwärze der Nacht; scheint förmlich vor Elektrizität zu glühen. Auf mich wirkt das Bild bedrohlich und kalt. Einzig die beiden Menschen im Vordergrund scheinen Leben und Wärme in sich zu tragen.

Um ehrlich zu sein, fand ich das Buch von Lucinda Flynn verstörend und irritierend. Großkonzerne haben das öffentlich Leben und auch das Internet, oder besser gesagt, den Data Space übernommen. Kein Mensch ist vor dem Zugriff dieser mächtigen Institutionen sicher; der gläserne Bürger ist keine Fiktion mehr, sondern Realität. Doch während die Konzerne, so genannte Megacons alles dafür geben, jeden und alles zu kontrollieren, werden sie selber von einer KI infiltriert und angegriffen.
Mitten in diesen Wirren versucht Jace, zu überleben. Er glaubt noch an die alten Werte, dass fleißige Arbeit einen nach oben bringt und wird schwer enttäuscht. Nach einer üblen Bruchlandung gerät er in die Fänge von NeoTECH, einer Firma, in der seine Eltern arbeiten. Eigentlich sollen sie ihn beschützen, doch sie verraten ihr Kind zum Wohle des Megacon. Doch Jace findet Hilfe bei den Cybertechs. Die Verfolgungsjagd, die Lucinda Flynn schilderte, fand ich stellenweise spannend. Doch genauso plötzlich wie alles begann, war es auch schon wieder vorbei. Mir persönlich fehlten intensivere Schilderungen der Geschehnisse und der Zusammenhänge im Hintergrund. Oft guckte ich fragend auf die Gegebenheiten und konnte nicht nachvollziehen, woher die Person, die KI oder sonstiges eigentlich kam. Mir war die Welt einfach viel zu fremd, als das ich mich dort heimisch fühlen konnte. Um ehrlich zu sein, rätsel ich immer noch an vielen Stellen, wie wohl die Zusammenhänge sein könnten.

Die Charaktere fand ich hingegen spannend. Jace, als Spross seiner Zeit mit Eltern, die für einen Megacon leben und arbeiten, hat alt hergebrachte Werte. Woher er dieses Werteverständnis hat, ist mir nicht klar geworden, und auch nicht, wie der Zwist mit seinen Eltern und seiner Familie zustande kam. Hier hätte ich mir ein breiteres Basiswissen gewünscht, um Jace' Handlungen besser nachvollziehen zu können. Woher kommt der unbändige Wille nach Gerechtigkeit, wenn keiner einem solche Werte überhaupt vermittelt hat? Jace ist bodenständig, grundehrlich und versucht alte Werte mit dem Data Space übereinzubringen. Doch etwas programmiertes kann nur schwer ideellen Werten entsprechen.
An Jace Seite, die Hackerin Sam, die die Flamme der Gleichheit und Gerechtigkeit hochhält. Auch bei ihr ist mir nicht klar, woher sie kommt, was sie antreibt und wohin die Zukunft sie überhaupt führen könnte. Was ist ihr Ziel? Wenn sie die Machenschaften der Megacon aufdeckt, was hat sie damit gewonnen? Wenn alle Geheimnisse aufgedeckt sind, entsteht ein Machtvakuum. Wer soll dies mit was füllen?
Trotzdem mag ich starke Persönlichkeiten, die sich gegen Ungerechtigkeit auflehnen und nicht alles hinnehmen, was von oben kommt.

Mein Fazit

Mich konnte die Autorin leider nicht abholen, da ich der Handlung schlicht nicht folgen konnte.
 


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