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Max Brooks

Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot


 
»Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot« von Max Brooks


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Das Cover zeigt eine völlig zerstörte Stadt. Überall brennt es, Wolken schießen gen Himmel, die Atmosphäre scheint zu kochen. Ein Hubschrauber kreist über diesem Szenario. Ein letzter Gruß des Überlebens. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, spiegelt es doch die komplette Zerstörung in nur einem Bild wieder. London steht symbolisch für die gesamte Welt.

Max Brooks lässt eine Kakophonie des Grauens auf seine Leser prasseln. Ungebremst, gnadenlos, schockierend und doch mitreißend und voller Hoffnung schildert er den Untergang der Menschheit. Die Menschheit steht an einem Abgrund und hat einen Schritt nach vorne getan. Die Frage, ob der vernichtende Aufprall kommt, oder ein Fangnetz, scheint sich nicht zu stellen, denn die Auslöschung steht kurz bevor. Aber eben nur knapp. Wo es Leben gibt, gibt es auch Hoffnung. Selten war dieser Spruch so passend, wie hier.

In World War Z kommen die Überlebenden der Katastrophe zu Wort. Keine Schönmalerei, keine liebevoll überarbeitete Fassung, sondern die nackte Wahrheit. Max Brooks schreibt sein Buch als einen Tatsachenbericht, der an Glaubwürdigkeit seines Gleichen sucht. Jedes Wort, jede Zeile könnte wirklich geschehen. Nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft. Erschreckend real, reißt er seine Leser in einen Strudel des Grauens und der Gewalt. Max Brooks wertet nicht, sondern berichtet.

Mit seinem Schreibstil ist ihm ein wirklich außergewöhnliches Werk gelungen, was mich leider nicht fesseln konnte. Es ist mehr wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, als dass wirklich ein Erzählfluss vorhanden wäre. Der rote Faden der die Geschichte leitet, ist zwar durchaus gegeben, führte mich allerdings mehr in die Verwirrung, als an ein Ziel. Die einzelnen Schicksale wurden unglaublich bewegend geschildert. Ob es um die Regierung, das Militär, die Kirche oder einfache Menschen sind. In World War Z kommt jeder zu Worte. Zum einen wird der Ausbruch und die Folgen geschildert, aber auch der Neustart in eine Welt, die eigentlich so nicht existieren sollte. Vieles bleibt im Dunkeln, anderes wird zu genau geschildert, so dass ich mich arg am Riemen reißen und mir ins Gedächtnis rufen musste, dass es sich hier nur um einen Roman, um eine Fiktion handelt und nicht um einen wirklichen Tatsachenbericht.

Eine Beziehung zu irgendwelchen Protagonisten konnte ich nicht aufbauen, da es außer dem Sammler der Geschehnisse keine gab. Personen ja, aber es waren einfach viel zu viele Schicksale, die in bahnbrechendem Tempo an mir vorbeirasten, als dass sich Einzelschicksal mir ins Gedächtnis hätte brennen können. Natürlich ist die von Max Brooks genauso beabsichtigt, was ich auch gut finde. Hätte er einen Protagonisten geschaffen, wäre die Stärke des Buches lang nicht so hart gewesen. Der wirkliche Protagonist ist die Menschheit!

Mein Fazit
Wer Kurzgeschichten mag, wird dieses Buch lieben, ja es förmlich verschlingen!
 


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