Die Luftschiffkapitänin Yasmeen sollte den Schatzsucher Archimedes Fox kutschieren, doch als dieser die Kontrolle über das Schiff mit Waffengewalt an sich reißen wollte, warf sie ihn über zombieverseuchten Gebiet ab und behielt seinen Fund, eine Skizze von da Vinci. Da Archimedes ein bekannter Abenteurer ist (und sie ihn über Wasser abwarf) wundert es sie nicht, dass er überlebte und jetzt seinen Schatz zurückfordert. Beide versuchen sich gegenseitig auszutricksen, aber es sind auch noch andere Parteien beteiligt und so muss Yasmeen nach einem gewaltigen Verlust notgedrungen eng mit Archimedes zusammenarbeiten. Sie, die geschworen hat ein Herz aus Stahl zu haben, kann sich dem Charmeur nicht entziehen. Archimedes war aufgrund seiner Bücher mit Abenteuergeschichten ihr großer Held, was sie ihm nie gestehen wollte. Doch der Schatzjäger besitzt nicht nur einen attraktiven Körper, sondern ist auch intelligent und gewitzt- und schafft es langsam ihr stählernes Herz in Flammen zu setzen...


Die Autorin
Meljean Brook lebt mit Mann und Tochter in Oregon und entdeckte schon früh ihre Liebe zum Schreiben. Sie veröffentlichte bislang fast zwei Dutzend Romane aus den Bereichen "Paranormal Romance" und "Steampunk Romance" sowie mehrere Kurzgeschichten. Im deutschsprachigen Raum wurden bislang die beiden ersten Romane ihrer Steampunk-Serie "Die Eiserne See" bei Lyx veröffentlicht.


Die Serie
Vor 500 Jahren haben die Mongolen Marco Polo ausgetrickst und mehrere hochrangige Wissenschaftler entführt, deren Kriegsmaschinen sie befähigten, fast ganz Eurasien zu erobern. Kurze Zeit später brach eine Zombieseuche aus, die Europa unbewohnbar machte. Die Europäer wanderten nach Amerika aus, Großbritannien konnte sich zunächst halten. Dann infizierten die Mongolen die Briten mit Naniten (winzig kleinen Robotern) und kontrollierten ihre Empfindungen mittels eines Sendeturmes. Sie konnten Großbritannien vollständig unterjochen, bis der Pirat Rhys Trahaearn den Turm in einer wagemutigen Aktion in die Luft jagte und so die Briten befreite.


Rezension
"Die Eiserne See" sticht aus der Masse der Fantasy-Romance-Romane sehr positiv heraus. Wie schon in der Serienbeschreibung zu sehen, hat die Autorin großen Wert auf eine fundierte, überaus gut durchdachte Welt und Handlung gelegt. Ab und zu ist man ob der Masse von Begriffen wie Naniten etwas irritiert (ein kleines Glossar wäre nett gewesen), aber an findet sich schnell in die Geschichte ein. Im Gegensatz zu anderen Romanen des Genres landen die Protagonisten nicht schon im dritten Kapitel im Bett, sondern lassen sich Zeit ihre Gefühle füreinander zu entwickeln. Deshalb sind sie nicht einfach "vom Schicksal vorherbestimmt", sondern haben eine glaubwürdige und nachvollziehbare Beziehung.
Beide Charaktere sind interessante Figuren. Archimedes, der Globetrotter, und die Kapitänin Yasmeen mit dem geheimnisvollen Hintergrund. Es ist schön, von starken Frauen zu lesen, die wirklich für sich selbst kämpfen können. In vielen anderen Romanen werden Frauen zwar als stark beschrieben, müssen in Gefahrensituationen aber trotzdem gerettet werden. Bei Yasmeen ist das durchaus umgedreht...
Neben den beiden gibt es auch eine ganze Palette an Nebenfiguren, die sehr sorgsam ausgearbeitet sind. Es macht Freude, die Interaktionen zu lesen, da sie nicht einfach nur austauschbare Schablonen sind.
Der Roman enthält zwar eine für die Handlung nötige Liebesgeschichte, die aber nicht das einzige ist, was den Roman vorantreibt. Die Beschreibungen der untergegangenen Städte sowie der ganze geschichtliche Hintergrund, der immer wieder von verschiedenen Seiten beleuchtet wird, ist einfach klasse. Der Roman wäre auch ohne die Liebesbeziehung eine spannende Lektüre.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der erste Band hatte einen etwas langwierigen Einstig, der vorliegende zweite kam jedoch gleich zur Sache und sparte auch insgesamt nicht an Actionszenen. Alles in allem habe ich mich bestens unterhalten und kann den Roman jedem empfehlen, der bei einem Fantasy-Romance-Roman nicht nur Wert auf die Liebesbeziehung, sondern auch auf eine gute Story liegt. Der Roman enthält zwar einige explizite Szenen, geht aber längst nicht so ins Detail wie viele andere.


Fazit
Steampunk-Liebesroman mit glaubwürdiger Beziehung, faszinierenden Protagonisten (und einer sehr starken weiblichen Hauptfigur) und einer fantastischen Story. Ich gebe 5 von 5 Sterne.