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Patrick Lee

Sam Dryden 2
Das Signal

  • Autor:Patrick Lee
  • Titel: Das Signal
  • Serie:Sam Dryden 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Rowohlt Taschenbuch Verlag
  • Datum:22 April 2016
  • Preis:9,99 EUR

 
»Das Signal« (Sam Dryden 2) von Patrick Lee


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Mitten in der Nacht wird Sam Dryden von seiner Freundin und ehemaligen Kollegin Claire Dunham angerufen. Sie bittet ihn um Hilfe. Ohne weitere Fragen zu stellen, macht Sam sich sofort auf den Weg. Er trifft Claire und gemeinsam befreien sie eine Gruppe Mädchen aus den Fängen ihres Entführers, bevor dieser sie abschlachten kann. Woher Claire von dem Versteck wusste, erklärt sie erst später und wird kurz darauf von "der Gruppe" entführt. Sam kann sich zwar von seinen Entführern befreien, sieht sich jetzt aber mit einer unglaublichen Wahrheit konfrontiert. Er besitzt ein Radio, das Signale aus der Zukunft empfängt. Und dieses Gerät vor den falschen Händen zu verbergen ist Sams - unmögliche - Aufgabe. Eine brutale Jagd beginnt, bei der die Grenzen zwischen Freund und Feind und heute und morgen, mehr und mehr verschwimmen. Welche Handlung macht noch Sinn, wenn andere auch einen Blick in die Zukunft machen können?

Das Cover ist sehr düster und minimalistisch gehalten. Es ist hauptsächlich schwarz und das Zeichen für Atomare Verseuchung schimmert im Hintergrund in einem feurigen Gelbton. Das Zeichen fächert sich zum Betrachter hin mehr und mehr auf und verändert die Farbe hin zu Blutrot. Ein passenderes Bild hätte ich mir für das Buch nicht vorstellen können, da es nichts und zu gleich alles zeigt. In dem Buch dreht sich alles um ein geheimnisvolles Signal; es kann gut sein und die Menschheit beschützen, aber es birgt gleichzeitig eine tödliche Gefahr. Und genau das spiegelt sich in diesem Cover wieder. Einfach perfekt!

Patrick Lee ist für mich ein Action-Autor der Extraklasse! Voller Spannung, Tempo und geistreichen Finten, treibt er seine Leser von einem Schauplatz zum nächsten, ohne Ruhe einkehren zu lassen. Wenn ich das Buch zwischendurch nicht einfach mal weglegen hätte müssen, wäre ich wohl überhaupt nicht dazu gekommen, über die Handlung nachzudenken, da ein Ereignis das nächste jagt. Normalerweise gibt es in Büchern Ruhezeiten, in denen Actionszenen näher beleuchtet und Zusammenhänge reflektiert werden. Lee lässt dafür allerdings keinen Raum. Merkwürdigerweise strengt das beim Lesen weniger an als man denkt, sondern ich konnte mich prima treiben lassen und genießen. Es ist auch mal schön, die Geschehnisse einfach auf sich einprasseln zu lassen, ohne gedanklich fünf Schritt in der Zukunft zu sein und zu überlegen, in welche Richtung der Autor die Handlung wohl lenken könnte und wie die Charaktere reagieren. Diese Reflexion fand bei mir erst im Nachhinein statt. Leider kann ich da nur sagen, denn hätte ich alles einfach so stehen lassen wie es ist, wären mir Ungereimtheiten nicht aufgefallen und ich hätte es für ein sehr starkes und tolles Buch gehalten. Doch so fielen mir plötzlich Dinge auf, die zuvor nicht wichtig waren.

Ich finde Zeitreiseromane immer gewagt. Natürlich fasziniert diese Vorstellung wie keine andere die Menschheit und mich ganz besonders. Die gedanklichen Spielerein, dieses was wäre wenn, ich die Möglichkeit hätte, Entscheidungen rückgängig zu machen. Oder was wäre wenn ich wüsste, dass meine Entscheidung nicht klug sein wird und ich von Anfang an eine andere treffen könnte. Jeder von uns träumt davon. Lee träumt nicht davon, sondern setzt dies in seinem neuen Werk in die Tat um. Spannend! Faszinierend! Tollkühn. Zum Glück hat er keinerlei wissenschaftliche Ansätze in seinem Buch, über die ich mir noch mehr das Gehirn verrenken könnte, als die Idee der Zeitreise eh schon in sich birgt. Lee kreiert einfach ein Radio, mit dem man Signal aus der Zukunft empfang kann. Nur willkürliche und nur in einem begrenzten Zeitraum. Leider sind hier einige Logikfehler eingebettet, die mir das Buch etwas verunleidlicht haben und einen unangenehmen Nachgeschmack hinterließen, die ich bei Büchern dieses Autors bisher nicht hatte. Um ehrlich zu sein hoffe ich, dass er sich nie wieder an das Thema Zeit heranwagen wird. Vielleicht lag es auch schlicht daran, dass ich nicht weiter über die Handlungsstränge nachgedacht habe und es einfach geschehen ließ.

Im Mittelpunkt der Ereignisse steht der ehemalige Elitesoldat Sam Dryden. Nach einer erfolgreichen Karriere beim Militär wechselte er zurück in die zivile Welt. Doch Glück fand er auch hier nicht, denn er verlor Frau und Kind bei einem schweren Unfall. Es vergingen Jahre, bis Sam sich so weit erholt hat, dass er wieder am Leben teilnehmen konnte. Diese Erfahrungen und Schicksalsschläge haben ihn geprägt und machen ihn jetzt aus. Sam ist sehr bodenständig, weiß was er will und loyal gegenüber seinen Freunden. Für die Gerechtigkeit kämpft er bis zum Tod. Ein wahrer Held und ein Mensch, zu dem man einfach nur aufschauen kann. Gerade weil ihm das gar nicht bewusst ist, sondern weil er einfach handelt. So auch jetzt, wo seine Freundin und ehemalige Weggefährtin Claire Dunham ihn um Hilfe bittet.
Die anderen Personen wirken neben Sam Dryden leider etwas fade. Alles scheint nur um ihn zu kreisen und ohne ihn, gäbe es das Buch nicht. Das hat mir nicht so gut gefallen, da ich es mehr mag, wenn die Handlung ein Buch trägt und nicht eine Person. Aber das ist Geschmackssache. Zudem fehlte mir etwas der Gegenpart zu so einem starken und ausgeprägten Charakter.

Mein Fazit
Mal wieder ein Action reicher Abenteuerroman, den ich gerne weiter empfehle!
 


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