Pierre Pevel
Drachenklingen
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»Drachenklingen« von Pierre Pevel
Einst waren sie die Elite des Frankreichs , die Klingen des Kardinals. Sie waren Spione, die im Auftrag des Kardinals die gefährlichsten Aufgaben übernommen haben. Doch dann wurden sie aus Gründen der Staatsräson fallen gelassen und die Krone distanzierte sich von ihnen. Sie und ihr guter Ruf wurden zum Wohle des Staates geopfert. Verrat in den eigenen Reihen und der Tod eines treuen Freundes führten zur endgültigen Auflösung der Truppe und die Mitglieder zerstreuten sich im ganzen Land.
Nun droht Frankreich eine neue Gefahr und der Kardinal ruft die Klingen zurück ins Leben. Viel braucht es nicht um die ehemaligen Mitglieder zu überzeugen. *Denn einmal Klinge immer Klinge* lautet das Motto der alten Freunde. Nach der Auflösung der Klingen führen die meisten Mitglieder ein eher ärmliches Leben, nur Leprat hat es bis zum Musketier geschafft und dient weiterhin dem Land.
Der Kardinal kontaktiert den ehemaligen Hauptmann der Klingen, Etienne-Louis de la Fargue und bittet ihn, seine ehemaligen Untergebenen zu finden und einen Auftrag im Namen des Königs zu übernehmen. Eine Geheimloge, genannt die schwarze Kralle, möchte sich in Frankreich etablieren und dies sollen die Klingen verhindern. Außerdem sollen sie herausfinden, wer von den Beratern des Kardinals zum Verräter wurde und die Geheimgesellschaft mit sensiblen und geheimen Informationen beliefert.
Wieder vereint muss sich zeigen, ob die alte Freundschaft und Kameradschaft Bestand hat und ob das gegenseitige Vertrauen noch da ist. Der Auftrag ist heikel und die Klingen sind alles andere als erfreut, dass sie dem Erzfeind Spanien helfen sollen. Doch Frankreich möchte sich mit Spanien verbünden, so dass die Klingen den Auftrag zum Wohle des Staates annehmen.
Kommentar:
Ob man dieses Buch nun gelesen hat oder nicht macht kaum einen Unterschied. Die Personen sind sehr oberflächlich und klischeehaft beschrieben. Die Guten sind die noblen, gut aussehenden und charmanten Charaktere. Die Bösen sind abgrundtief böse, verdorben und hässlich. Alles ist nur schwarz oder weiß. Und somit ist die Handlung mehr als vorhersehbar, hat keine Finesse und ist sehr einfach strukturiert. Als Leser weiß man relativ schnell, wer damals in La Rochelle der Verräter war und man errät auch fix wer der jetzige Verräter ist. So macht das Lesen keinen Spaß. Ich erwarte von einem Buch eine etwas größere Herausforderung und etwas mehr Anspruch.
Dass von Kapitel zu Kapitel die Handlung wechselt kann man noch akzeptieren. Doch wenn drei Kapitel später der Handlungsbogen eines früheren Kapitels fortgesetzt wird, wird zu Beginn des Kapitels die vorherige Handlung erst wiederholt. Als könnte sich der Leser keine Handlung über 50 Seiten merken. Diese Redundanz stört den Lesefluss und bauscht die Geschichte unnötig auf.
Dazu kommt, dass die Grundzüge der Geschichte sehr stark an die drei Musketiere von Dumas erinnern. Dieser hat jedoch eine wesentlich spannendere und tiefgründigere Geschichte geschrieben als Pierre Pavel. Einige Teile erscheinen unlogisch. Agnes wird als Anfang 20 beschrieben. Die Klingen haben sich vor fünf Jahren aufgelöst. Also müsste sie damals als Mitglied der Klingen fünfzehn Jahre alt gewesen sein. Ist es wirklich glaubwürdig, dass alte Veteranen und erfahrene Kämpfer ein fünfzehnjähriges Mädchen als Kämpferin in ihren Reihen akzeptieren? Zu Agnes gesellen sich eine Charmeur, Lebemann und begnadeter Fechter der zufällig auch noch Gascogner ist (erinnert das nicht an Dumas)? Ein alter, erfahrener Kämpfer der Geheimnisse birgt und die sich die Verantwortung für alles und jeden aufbürdet (erinnert das nicht an Dumas)? Vervollständigt wird die Truppe von einem Musketier, einem Spanier und einen Wesen, das Drachenblut in sich trägt.
Fazit:
Ein leicht zu lesendes Buch, eine sehr einfache Geschichte, die keinerlei Herausforderung an den Intellekt des Lesers stellt.