Richard Laymon
Die Klinge
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»Die Klinge« von Richard Laymon
Ein neues, altes Buch von Richard Laymon , der ja 2001 überraschend starb. Nun werden seine gesamten Werke ins Deutsche übersetzt und für den deutschen Markt aufgelegt.
Albert, 17 Jahre alt, hat sein erstes Rendezvous mit Betty. Doch die will Geld von ihm, wenn er mit ihr ins Bett will. Aus Verzweiflung beschließt Albert einen Einbruch bei reichen Nachbarn. Doch dieser geht daneben, er wird erwischt und tötet die Bewohner. Fortan ist Albert auf der Flucht – und in einem Blutrausch.
In einem kleinen Städtchen in Kalifornien treffen wir auf weitere Personen: Janet, die von ihrem Freund Dave schwanger ist, der das Kind aber nicht haben will. Helen und Lester, ein Ehepaar, bei dem die Ehe gerade in die Brüche geht, May Beth und ihre Mutter und Ian, den Lehrer. An Halloween kreuzen sich die Wege der Menschen und Alberts – und es kommt zum finalen Showdown.
Eigentlich hat das Buch keine bestimmte Handlung und es wird auch erst spät klar, wie die einzelnen Stränge zusammenhängen. Albert mordet sich durch die USA, die anderen haben mehr oder weniger auch eigene Probleme und anfangs scheinen sie auch nicht viel miteinander zu tun zu haben. Dies dröselt sich erst so nach und nach auf. Der eine hat ein Verhältnis mit der anderen, die nächste schläft mit ihrem Schüler, die dritte will Schauspielerin werden und verbindet am Ende die gesamten losen Fäden.
Sicher nicht Laymons bestes Buch , das war für mich eindeutig „Das Spiel“. Aber ein solider Hardcorethriller, der zwar durch Grausamkeit unterhält, aber nicht so grausam ist, dass man nur noch angstvoll ob neuer Gruseligkeit die Seiten umblättert. Auch ganz sicher kein Splatter, selbst wenn Albert sehr viel Blut vergießt. Aber meist auf der Suche nach dem sexuellen Kick und die Personen werden auch erst einmal ein wenig eingeführt, bevor der Autor Albert auf diese loslässt. Dies ist für mich in einem Horrorroman immer besonders wichtig, sonst baut man keine Verbindung zu den Opfern auf und kann sich nicht so schön mitgruseln.
Richard Laymons Schreibweise besticht auch hier wieder durch seine einmalige Anschaulichkeit und die flüssige Sprache. Fast liest sich das Buch von allein und die Seiten fliegen nur so vorbei.
Fazit: sicher kein unvergessliches Buch, aber dennoch eins, das einen einige Stunden gut unterhält.