Richard Schwartz Das Geheimnis von Askir 4
Der Herr der Puppen
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»Der Herr der Puppen« (Das Geheimnis von Askir 4) von Richard Schwartz
Die Freunde trennen sich . Leandra, Havald und Natalyia bleiben mit Armin in Gasalabad, während die anderen Gefährten durch die Tore zur Donnerfeste zurückkehren um der Rose von Illian Nachrichten über ihre Mission in Askir zu überbringen. Auch wenn noch keine Bündnisse geschlossen wurden, ist Askir immerhin bereit, einen Botschafter in die neuen Länder zu entsenden. Sollte der Tyrann Thalak die Botschaft Askirs in den neuen Landen angreifen, wäre es eine Kriegserklärung an Askir, das somit eine Berechtigung hätte, in den Krieg einzugreifen.. Ein genialer Schachzug, nur leider zu langfristig gedacht. Den Illianern bleibt nicht mehr viel Zeit. Bis die Botschaft eingerichtet ist, könnte es für die Bevölkerung längst zu spät sein. Und hätte Thalak erst Zugriff auf die Quelle der Magie, wäre er mächtiger denn je und fast unbesiegbar. Daher ist es zwingend notwendig, dass Leandra und Havald endlich nach Askir aufbrechen, um ihre Argumente dem Rat vorzutragen und die Emire zu überzeugen, den neuen Nationen militärische Hilfe zu schicken.
Doch der Feind hat schon lange in Gasalabad Fuß gefasst. Die junge Emira hat mit Hilfe eines magischen Artefaktes innerhalb kurzer Zeit fünf Nekromanten enttarnt. Sie verlor durch den Angriff der dunklen Kreaturen Vater und Schwester, fünf Finger zeichneten sich auf dem Herzen des Emirs ab, das durch die Hand des Feindes zerquetscht wurde.
Leandra und Havald müssen einen Weg finden , die drohenden Gefahren von der jungen Emira abzuwenden und die Rivalitäten zwischen den einzelnen Häusern zu unterbinden. Nur so können sie die Stadt und ihre Freunde unbesorgt zurück lassen. Durch die Fallstricke der Freundschaft und Politik schweben Lea, Natalyia und Havald bald in Lebensgefahr, denn der Feind ist mächtiger und zahlreicher als es sich die Freunde vorgestellt haben. Ohne die Unterstützung von Zokora, Janos und Varrosch ein fast aussichtsloser Kampf.
Kommentar:
In Band vier bekommt man als Leser das Gefühl, dass der Aufenthalt in der Stadt Gasalabad zu lange dauert. Die Gefährten haben sich ein Haus eingerichtet, neue Freunde gefunden und fast könnte man meinen, dass sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren haben. Die Bande der Freundschaft und die politischen Intrigen binden sie, obwohl sie schon lange auf dem Weg nach Askir sein sollten. Die Unentschlossenheit der Gruppe ist etwas ermüdend, auch wenn man ihre Zuneigung zu Amir und Faihylad verstehen kann. Erst wenn der Herr der Puppen, ihr mächtiger Gegenspieler und Nekromant besiegt ist, haben die Gefährten eine Chance, ihre Reise fortzuführen. Da ihre neuen Freunde durch eine Verbindung zu ihnen auch Ziele des Feindes geworden sind, fühlen sie sich verantwortlich für ihre Sicherheit.
Auch etwas ermüdend ist der Liebesreigen um den Krieger Havald . Jede seine Begleiterinnen ist für sich genommen eine starke, mutige und wunderschöne Frau, die sich ihrer Haut zu wehren weiß. Doch alle verfallen sie dem alten Haudegen. Natalyia betet den Boden an, auf dem er wandelt, Serafine sieht in ihm die wiedergeborene Seele ihres Geliebten und auch Leandra schenkt ihm von Anfang an ihr Herz. Immer wieder entstehen Missverständnisse und peinliche Situationen, trotz allem sind die Frauen beste Freundinnen und neiden Leandra ihr Glück nicht. Zu Beginn mag es noch amüsant sein, auf Dauer liest man jedoch über die Szenen hinweg, weil sie nichts zu der Handlung beitragen, sondern die Geschichte einfach nur überflüssiges Füllmateriel sind und die Handlung in die Länge ziehen.
In diesem Band vier tragen Havald, Leandra und Natalyia die Hauptlast des Buches , da die anderen Freunde nach Illian gereist sind. Schade, dass der Autor keinen Wechsel der Szenen eingebaut hat und man parallel etwas über die Abenteuer der vier anderen Helden erfahren hat. Das hätte die etwas langgezogene Erzählung über die Ereignisse in Gasalabad sicher sehr aufgelockert. Die ambivalente Zokora und der Streiter Borons fehlen hier ungemein, Havald kann keinen Band alleine tragen, er ist der vorhersehbare Held, der immer den Weg der Ehre geht und mit seinem Gott hadert. Und Serafine ist kein Ersatz für die kleine Dunkelelfe, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt und mir die liebste aller Figuren hier ist.
Das Cover zeigt die Wüstenlandschaft um Gasalabad und einen einsamem Reiter, der diese durchquert. Das Bild wirkt unaufdringlich aber eindringlich. Es macht neugierig auf das Buch und wirkt nicht so plakativ wie einiger der Motive, die zur Zeit in der Fantasy so in Mode sind.
Da die Gruppe um Havald nun letztendlich aufbricht, hoffe ich, dass in Band fünf der Serie die Spannung wieder steigt und sich auf die Queste und nicht auf die Beziehungswirren konzentriert wird.
Fazit:
Es zeigen sich die ersten Ermüdungserscheinungen . Aber bei einem Band vier passiert das häufig, die Ausdauer wird jedoch fast immer belohnt. Ich hoffe, so auch hier.