Ryan North, Matthew Bennardo, David Malki
Machine of Death: Kurzgeschichten
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»Machine of Death: Kurzgeschichten« von Ryan North, Matthew Bennardo, David Malki
Stell dir vor, es gibt eine Maschine, die dir sagen kann, wie du sterben wirst...
Dazu sollte man noch wissen: Die Maschine irrt sich nie. Aber sie hat anscheinend einen seltsamen Sinn für Humor, oder ist es Zufall, dass ihre Vorhersagen so kryptisch sind, dass man kaum etwas damit anfangen kann? Und der größte Schwachpunkt: Sie sagt einem nicht, wann es passieren wird.
Dies war der Ausgangspunkt für einen Kurzgeschichten-Wettbewerb, zu dem sowohl Profis als auch Amateure ihre Geschichten einreichen konnten. Die 34 besten aus mehreren hundert Einsendungen wurden in der Anthologie "Machine of Death" veröffentlicht.
Ich bin eigentlich kein ausgewiesener Kurzgeschichten-Fan, ich kann mich mehr für Romane begeistern. Gerade Anthologien finde ich oft eher anstrengend, weil man gezwungen ist, sich alle paar Seiten auf neue Figuren und Situationen einzulassen.
Zudem hatte ich bei dieser Sammlung Bedenken, weil ich fürchtete, dass die Geschichten sich sehr ähneln könnten, schließlich haben sie alle dieselbe Ausgangssituation.
Umso überraschter war ich, wie unterschiedlich und vielfältig die einzelnen Geschichten über die Todesmaschine waren.
Das Thema an sich lädt jeden Autoren natürlich geradezu ein, makabere Geschichten mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor zu schreiben, und das hat meinen Geschmack absolut getroffen.
Aber andere Autoren gingen von einer ganz anderen Seite an die Thematik heran und haben teilweise sehr nachdenkliche und tiefsinnige Geschichten eingereicht, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben.
Natürlich gab es auch Geschichten, die mich weniger angesprochen haben, aber es war keine einzige dabei, die ich als schlecht empfand. "Mandel" , "Überanstrengung beim Sex mit einer Minderjährigen" und "Aneurysma" waren -in dieser Reihenfolge- meine persönlichen Highlights, die ich definitiv immer mal wieder lesen werde.
Wer generell Kurzgeschichten mag, oder wen die Ausgangssituation anspricht, macht mit diesem Buch sicher keinen Fehlkauf.
Bei mir hat das Buch jedenfalls zu der Überzeugung geführt, dass ich sehr froh darüber bin, dass es eine solche Maschine nicht gibt. Wüsste man, wie man eines Tages abtreten muss, würde es einem ziemlich sicher das ganze Leben vermiesen. Denn was bringt denn die Gewissheit "Krebs", wenn man sowieso nicht gegensteuern kann? Auch wenn man sofort die Zigaretten wegwirft, Vegetarier wird und nie wieder Alkohol anrührt, wird es am Ende "Krebs" sein.
Wobei das natürlich sowieso auch bedeuten könnte, dass man von einer Silvia Krebs erschossen wird...