Stephen Blackmoore
Stadt der Vergessenen
Buchlisten
»Stadt der Vergessenen« von Stephen Blackmoore
Joe Sunday, ein Auftragskiller wie er im Buche steht, ist sich für keinen Job zu schade. Kein Mord ist ihm zu abartig. Bis er eines Tages selber umgebracht wird und von den Toten zurückkehrt. Entweder er frisst jede Nacht ein menschliches Herz, um nicht zu verfallen, oder er sucht einen magischen Stein. Doch hinter diesem Stein jagt nicht nur Joe her, sondern auch noch eine andere Unsterbliche, eine Hexe, ein ehemaliger Naziarzt und weitere Geschöpfe der Nacht. Eine gnadenlose Jagd beginnt, in der es um viel mehr als nur um Leben oder Tod geht.
Das Cover ist in einer Mischung aus Blutrot und Organschleimig gestaltet; ein merkwürdiges Wesen ziert die Front, das eine Mischung aus Hyäne und Wolpertinger zu sein scheint. Ein Zusammenhang mit dem Buch ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich und auch auf den zweiten nicht. Einzig die Unruhe, die dem Buch zu eigen ist, wird hier deutlich widergespiegelt.
Stephen Blackmoores Buch erinnert mich sehr stark an die Werke von Anonymus . Nicht von der Handlung her, aber von der hektischen, unkoordinierten Art und Weise, die aus jeder Zeile spricht. Es ist dem Autor nicht gegeben, seine Leser zur Ruhe kommen zu lassen, sondern wirbelt wild von einer Begebenheit zur nächsten. Dies geschieht, jenes passiert, mal jagt der den, mal umgekehrt und mir fiel es wirklich schwer, den Faden nicht zu verlieren. Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht sicher, ob in dem Buch überhaupt ein Faden war. Und wenn, ist er sehr, sehr gut versteckt; vielmehr ist es kein Faden sondern ein Stein und der hat eben seine Ecken und Kanten.
Mit Blackmoores Schreibstil kam ich schlecht zurecht mir war es einfach zu unruhig und die Handlung zu schwer zu erkennen. Es geht um die Jagd nach einem Stein. Aber mehr habe ich an Informationen nicht für mich rausziehen können. Der Rest war zu verworren, auch wenn die Ansätze grandios waren. Es blitzen Ansätze raus, die mich kurzzeitig fesselten und begeisterten. Besonders gefallen hat mir die Vorstellung, dass es einem Dämon möglich ist, ein Dimensionstor zu öffnen und so eine Verbindung zwischen unserer Welt und seiner herzustellen. Auch schön fand ich die Mischung der unterschiedlichen, düsteren Wesen, die der Autor in die Handlung einfließen lässt. Ein Zombie hier, ein Dämon dort, mal eine Hexe, mal ein Vampire. Doch als wirkliche Monster konnte ich eigentlich nur eine Rasse klar erkennen: Die Menschen.
Die vorherrschende Stimmung ist eher düster, wenn auch nicht beklemmend.
Die Charaktere fand ich interessant. So weit, dass sie authentisch auf mich wirkten, möchte ich nicht gehen, aber sie hatten das gewisse Etwas. Zu Beginn des Buches schien der Auftragsmörder Joe Sunday zumindest glaubwürdig. Wenn ich ihn mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich ihn schmierig nennen, erfüllte für mich also das typische Klischee. Als er dann zum Zombie wurde, verlor sich dies, da er quasi in eine neue Rolle schlüpfte. Mir gefiel er dadurch nicht mehr, da er das Interessante verlor und die Leere nicht recht neu ausfüllte.
Dafür hat es mir die junge Hexe Gabriela angetan. Sie engagiert sich für die Armen und Schwachen in der Gesellschaft. Dass dies in diesem Fall Vampire sind, tut der Sache keinen Abbruch. Sie wirkt sympathisch und ich hätte gerne mehr von ihr erfahren. Ein ruheloser Freigeist, aber mit einem klar definierten Ziel vor Augen. Eine wirklich prickelnde Mischung!
Mein Fazit
Mir war das Buch zu unruhig und ich konnte es nicht ganz fassen.