Stephenie Meyer
Seelen
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»Seelen« von Stephenie Meyer
Die Menschheit wird von außerirdischen Lebensformen besetzt. Sie dringen in unsere Körper ein und übernehmen sie. Einigen Menschen gelang die Flucht und diese Wenigen fristen ein kärgliches Dasein; immer auf der Flucht, immer auf der Suche nach Nahrung und Sicherheit. Wanderer, eine Seele aus dem Ursprung mit reichlich Wirtserfahrung von anderen Planeten, übernimmt den Körper von Melanie. Allerdings ist Melanie nicht verschwunden, sonder steckt immer noch in ihrem Körper. Die extrem ungleichen Frauen fechten einen harten Kampf aus, einen Kampf, den jede für sich entscheiden möchte: Der Gewinn ist das Leben der einen und der Tod der anderen. Melanie führt Wanderer zu einer kleinen Enklave von Überlebenden. Sie wird mit Misstrauen und Hass empfangen. Kann ein friedliches Leben der beiden Rassen neben- und vorallem miteinander überhaupt möglich sein?
Das Cover zeigt ein halbes Gesicht mit einem durchdringenden Auge. Ein Auge, welches im wahrsten Sinne des Wortes die Seele wiederspiegelt. Ein perfekteres Bild hätte es für dieses Buch nicht geben können!
Der Schreibstil von Stephenie Meyer hat mich wirklich beeindruckt. Sie schreibt sehr ruhig und detailgetreu, allerdings nicht langatmig. Es gibt einige Stellen mit Spannung und Tempo, die den Leser in ihren Bann schlagen. Dieser Wechsel zwischen Ruhe, Erklärungen und Spannung zeugen von großem Können. Die Protagonisten werden sehr eindrucksvoll und nah beschrieben. Man kann sich jeder Zeit in sie hineinversetzen und mitfühlen. Die inneren Konflikte zwischen Mel und Wanda sind berührend und zeitweilig auch unfreiwillig komisch. Genauso wie die unterschiedlichen Charaktere in der Gemeinschaft und die Unterschiedlichkeit der Rassen. Die Menschen brutal und egoistisch, die Eroberer liebevoll, friedlich und leben einzig für die Gemeinschaft. Die Umgebung schilderte die Autorin dermaßen detailgetreu, dass ich den heißen Wüstensand ebenso spüren konnte, wie die beklemmende Dunkelheit in den Hölen.
Anfangs dachte ich, dass das Thema, die Menscheit wird im Stillen von Außerirdischen heimgesucht, sehr weit hergeholt ist, aber dieser Gedanke verflüchtigte sich bald. Das Buch gewinnt von Seite zu Seite mehr an Glaubwürdigkeit.
Mein Fazit: Eine Homage an die Menschlichkeit und die Nächstenliebe!