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Nicholas Sansbury Smith

Orbs Series 1
Orbs

  • Autor: Nicholas Sansbury Smith
  • Titel: Orbs
  • Serie:Orbs Series 1
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:10 September 2018
  • Preis:9,99 EUR

 
»Orbs« (Orbs Series 1) von Nicholas Sansbury Smith


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Orbs ist der erste Band einer vierteiligen Reihe von der, wie sollte es anders sein, mal wieder nur der erste Band übersetzt wurde. Mittlerweile echt ärgerlich was sich die Verlage so alles leisten. Das es nur der erste Band einer Reihe ist, war mir beim Lesen gar nicht klar, denn einen Hinweis auf oder im Buch findet sich leider nicht. Nur irgendwann war ich dann doch verwundert, wie der Autor die Geschichte auf den restlichen Seiten würde denn zu Ende bringen wollen. Naja, jetzt weiß ich mehr.

Mit Orbs wird dem typischen Alien-Invasions-Szenario sicherlich kein neues oder gar innovatives Kapitel hinzugefügt, aber dennoch war ich durchaus nicht unzufrieden mit dem was ich gelesen hatte. Ich mag Smith als Schriftsteller durchaus und seine mehrteilige The Extiction Cycle Reihe hat mich wirklich sehr gut unterhalten. Hätte ich nicht gewusst, dass beide Reihen etwa zeitgleich geschrieben wurden, hätte ich Orbs vom Entstehungsjahr her früher verortet. Irgendwie empfinde ich diese Geschichte als etwas unreifer (ich will nicht sagen als ersten Schreibversuch) und holpriger.

Die Charakterzeichnung der Protagonisten bleibt recht eindimensional, man erfährt nicht wirklich viel über die einzelnen Handlungsträger. Jetzt allerdings, wo ich weiß das es sich um eine vierteilige Reihe handelt, sehe ich das nicht mehr so streng. Ich bin davon überzeugt, dass Smith seine Charaktere in den folgenden Büchern ausarbeitet und dem Leser näher bringt. Leider werde ich das wohl nie erfahren.

Das Ausgangsszenario ist durchaus interessant. Fünf Wissenschaftler werden in einem abgeschotteten Biosphären-Habitat ohne Kontakt zur Außenwelt gesteckt, wo sie sich auf einen Flug zum Mars, und auf ihm auf einen längeren Aufenthalt, vorbereiten sollen. Als es zu unheimlichen und unerklärlichen Phänomenen im Habitat kommt, entscheidet man sich dann doch zu einer Kontaktaufnahme mit der Außenwelt. Nur, es meldet sich niemand. Als man das Habitat verlässt, trifft man auf leuchtende blaue Kugeln und nichtirdische Lebensformen. Mit viel Glück und der Hilfe von drei Marines, die ebenfalls in einem Bunker stationiert waren und selber nicht wissen was passiert ist, schlägt man sich zurück zum Habitat. Mühsam müssen die Überlebenden nun herausfinden was genau passiert ist. So wie es ausschaut hat eine außerirdische Spezies die Erde überfallen, rund 95 % der Erdbevölkerung getötet und macht sich nun dran sämtliches Wasser von unserem Planeten abzusaugen und auf ihre Schiffe im Weltall zu pumpen. Einschließlich dem Wasser, aus dem unser menschlicher Körper besteht - und das ist ja nun nicht gerade wenig.

Ich will nicht zu viel erzählen, aber oftmals habe ich als Leser im Laufe der Geschichte das Gefühl, mich in einem Alien Film wiederzufinden. Auch der Vergleich mit der The Extiction Cycle Reihe von Smith kann herangezogen werden, denn es gibt genug „jump and run“ Szenen, in denen sich die Protagonisten gegen außerirdische Monster zur Wehr setzen müssen. Kommt einem zwar alles bekannt vor, liest sich aber für mich dennoch spannend und gefällig – aber auch etwas ungelenk, wie oben schon geschrieben. Witzig finde ich den Umstand, dass dieses Buch aus der Orbs Reihe im Original bei den Lesern wesentlich besser wegkommt als hier bei den deutschen Lesern. Ob es eventuell an der Übersetzung liegen kann?

Das Buch endet nicht unbedingt mit einem Cliffhanger. Ich würde fast sogar sagen, dass es mit Abstrichen auch für sich allein stehen kann. Gut, die Außerirdischen hat man nicht bezwungen und wie die Erde ohne Wasser überleben soll steht in den Sternen, aber dennoch zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer für die wenigen Überlebenden ab. Die Entwicklung einer Waffe, mit der man den Wichsern vom Mars, da kommen die Außerirdischen nämlich her (erfährt man aber erst in den Folgebänden), den Garaus machen kann, scheint in greifbarer Nähe zu liegen. Auch kann man Kontakt mit einem (weiteren) Überlebenden aufnehmen. So endet das Buch daher durchaus mit einem Lichtschimmer am Ende des Tunnels und zeigt, dass noch nicht alles verloren ist. Das ist ja immerhin auch schon etwas.

Fazit
Durchaus spannend und unterhaltsam geschrieben, aber sicherlich kein Muss für Leser, die auf Endzeitszenarien stehen. Aber es war für mich sicherlich auch keine verlorene Zeit (im Gegensatz zu vielem anderen Schrott den ich dieses Jahr in die Finger bekommen habe). Wenn die Bände zwei bis vier ins Deutsche übersetzt würden, würde ich sicherlich zugreifen und weiterlesen.
 


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