Robert feldhoff Perry Rhodan Planetenroman 415
Raumpiloten
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»Raumpiloten« (Perry Rhodan Planetenroman 415) von Robert feldhoff
Das Solare Imperium hat sich von dem Krieg gegen die Meister der Insel noch nicht erholt, in der Galaxis drohen weitere Spannungen. Im Sternhaufen Borgenhall entsteht ein Niemandsland der Mächte. In dieser Lage kommen Angreifer, die in den Arkoniden, Terranern und Blues Borgenhalls leichte Beute wittern. Gegen die geballte Brutalität der Organisation PACET kann das Bündnis kaum etwas ausrichten. Der Untergang droht. Bis Seborian A'Mascer und seine Kameraden eingreifen. Mit neuentwickelten Raumjägern stellen sich die jungen Piloten zum Kampf gegen einen übermächtigen Feind, der keine Gnade kennt und die Vernichtung will.
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Raumpiloten aus der Feder von Robert Feldhoff ist einer der letzten Planetenromane aus der Perry Rhodan Serie (eigentlich der letzte) und einer von nur 12 Stück, welche beim Burgschmiet Verlag publiziert wurden. Eigentlich schade, denn ich mag sowohl die Planetenromane wie auch das Outfit, dass der Verlag ihnen verpasst hat. Auch die Titelbilder, alle von Swen Papenbrock gemalt, gefallen mir wirklich gut. Leider schien Ende der neunziger Jahre aber die Zeit der Plantenromane abgelaufen zu sein, soweit ich weiß, war die Anzahl der verkauften Exemplare doch arg rückläufig. Wundern tut es mich nicht unbedingt, denn viele der Romane waren doch eher schwach geschrieben und die Geschichten wussten nicht wirklich zu begeistern. Jedoch hat diese Reihe gleichzeitig aber auch einen für mich wunderbaren Charakter in den Vordergrund gestellt, über den ich mich jahrelang köstlich amüsieren konnte (und es hin und wieder immer noch tue): Walty Klackton.
Das vorliegende Buch spielt zwar im Perry Rhodan Kosmos, ist aber nicht wirklich tief in ihm eingebunden. Auch wenn es Arkoniden und Blues gibt, immer wieder der Kampf gegen die MDI erwähnt wird, ist es aber doch eigentlich eher eine lockere Abenteuergeschichte im Weltraum. Ein verzweifeltes Mehrplanetenbündnis kämpft gegen eine böse Verbrecherorganisation. Das liest sich relativ unspektakulär – und ist es auch. Aber, es ist durchaus spannend und unterhaltsam geschrieben. Ständig passiert irgendetwas, finden Luftschlachten statt oder werden Strategien geplant und wieder verworfen. Hinzu kommt die Suche nach verschwundenen Raketen und dem Verräter in den eigenen Reihen, der den Feind, die PACET Organisation, mit Insiderwissen versorgt und so die Mannen um den ehemaligen SolAB Oberst Caneron Laurents und seine Raumpiloten sabotiert.
Das Ende ist relativ überhastet, da ich mir nicht vorstellen kann, dass solch eine mächtige Verbrecherorganisation, die über solch technische und finanzielle Möglichkeiten verfügt und über mehrere Planetensysteme verteilt ist, nur durch einen einzigen gezielten Schlag ausser Gefecht gesetzt werden kann. Der Verräter wird natürlich am Ende der Geschichte enttarnt und bekommt seinen verdienten Lohn. Wer es war hat mich nicht gewundert, irgendwie liefert die Handlung weit vorher schon einen deutlichen Hinweis auf diesen. Eine Sache wird im Zusammenhang mit ihm immer wieder erwähnt und es war dann klar, dass genau diese Sache ihn früher oder später verraten wird.
Die Charaktere sind durchaus sympathisch, wie heißt es so schön: Man kann mit ihnen mitfiebern und ihr Schicksal lässt einen nicht kalt. Das war bei dem ehemaligen Flottenpiloten Seborian A'Mascer und auch bei dem alten Haudegen Caneron Laurents der Fall, obwohl letzterer nicht ganz so häufig in den Vordergrund gerückt ist. Seborian entpuppt sich als ein recht unkonventionell denkender und pfiffiger Mensch, der für jedes Problem immer die passende Lösung findet und dessen Aufstieg bei den Raumpiloten selbst mir zu schnell von statten ging. Von den Antagonisten hätte ich mir hingegen einen greifbaren Charakter gewünscht, aber diese blieben leider gesichtslos und anonym, sieht man mal von dem gegnerischen Piloten Oriviere Redate und dem Dealer Guan Masilo ab. Ersterer wurde nur namentlich genannt und der zweite hatte auch nicht viel mehr Möglichkeiten sich zu profilieren. Nun ja, immerhin standen für die Geschichte auch nur rund 190 Seiten zur Verfügung.
Es ist schon witzig, aber manchmal kam mir der Gedanke, dass solch ein Roman thematisch (nicht schriftstellerisch) auch von einem Tom Clancy oder Dale Brown hätte sein können. Eine Verbrecherorganisation versucht die Kontrolle über einen Staat zu übernehmen. Man ersetze dann ganz einfach den Raumjäger Typ Microstriker durch eine F-16 und das Trägerschiff KHEER durch den Flugzeugträger U.S.S Ronald Reagan und schon haben wir einen typischen Militaryroman ala Clancy oder Brown. Aber, so mag ich das ja.
Fazit
Von allen Planetenromanen die ich bis dato gelesen und über die ich hier geschrieben habe, der mit Abstand Beste und Überzeugenste. Hach, wären doch nur alle so.